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Thema: Primark Dokumentation

  1. #41
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    Übrigens, ich war vor 13, 14 Jahren ein (Spät-)Teenie. Und doch, Ketten gab es damals schon, wenn auch vielleicht nicht ganz so billig. Und ja, da haben v.a. Junge eingekauft, weil in dem Alter halt "Hauptsache viel" gilt. Mich hat mit 16, 17 zugegebenermassen keinen Dreck geschert, wo Klamotten jetzt herkamen, sorry.

  2. #42
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    Zitat Zitat von Dawn13 Beitrag anzeigen
    Übrigens, ich war vor 13, 14 Jahren ein (Spät-)Teenie. Und doch, Ketten gab es damals schon, wenn auch vielleicht nicht ganz so billig. Und ja, da haben v.a. Junge eingekauft, weil in dem Alter halt "Hauptsache viel" gilt. Mich hat mit 16, 17 zugegebenermassen keinen Dreck geschert, wo Klamotten jetzt herkamen, sorry.
    Als ich 13, 14 war, gab es solche Ketten nicht. Es gab Kaufhäuser, C&A auch schon, und Boutiquen und "Hauptsache viel" galt damals nicht, es ging eher um Marken. Eine Levis konnte man mit den richtigen Boots und einem Palästinensertuch an jedem Schultag einer Woche tragen. Niemand hat sich bemüßigt gefühlt, täglich etwas komplett anderes anzuziehen oder wenn es geht, sich innerhalb eines Tages mehrfach umzuziehen.

    Ein wesentlicher Unterschied ist mMn, dass die Jugendlichen heute über eine deutlich höhere Kaufkraft verfügen und/oder von ihren Eltern vorgelebt bekommen, zu konsumieren, so, dass andere sehen, dass man etwas hat und sich etwas leisten kann.

  3. #43
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    Zitat Zitat von Mausekind35 Beitrag anzeigen
    ...und "Hauptsache viel" galt damals nicht, es ging eher um Marken. ....

    Ein wesentlicher Unterschied ist mMn, dass die Jugendlichen heute über eine deutlich höhere Kaufkraft verfügen und/oder von ihren Eltern vorgelebt bekommen, zu konsumieren, so, dass andere sehen, dass man etwas hat und sich etwas leisten kann.

    Absolut.
    Wir Kinder wünschten uns immer bestimmte Marken für G-tag, Weihnachten, Ostern.
    Eingekauft wurde pro Saison und nicht unkontrolliert jedes Wochenende in Shopping-Centern verbracht.
    Da war klar, was man brauchte und das wurde dann "abgearbeitet".

    Meine Eltern haben uns auch nie als Happening in Shopping-Center geschleift.
    Von daher hat Mausekind schon recht: die Jugendlichen bekommen es von der ein oder anderen Seite vorgelebt.
    Geändert von kadsana (22.10.13 um 15:08:55 Uhr)

  4. #44
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    So verändern sich Zeiten aber. Zu meiner Jugendzeit gabs zunächst einen Markenhype mit wenigen Sachen zu besonderen Anlässen, das hat sich dann zu "möglichst viele Klamotten" geändert. Wir gingen mit 13, 14 auch nicht ins Shopping-Center (gab eh nur ein kleines), durften wir gar nicht und Kohle hatten wir sowieso nicht. Mit 18, 19 dagegen war "Shoppen am Samstagnachmittag mit Freundinnen" schon eher normal. Zeiten ändern sich.

    Würden Marken heute noch die grosse Masse stärker interessieren, als die Menge an Gütern, könnten diese Läden ja gar nicht überleben, dann gäbs keine Primarks, keine Saturns und noch diverse weitere andere Läden nicht. Quantität zählt heute generell mehr als Qualität. Ich brauche keine 150 Nagellacke und war auch glücklich mit 4. Ich brauche auch keine 60 Paar Schuhe und hatte früher bestensfalls mal 10 auf einmal. Ich hatte Phasen, da hatte ich 20 Paar Jeans, heute sinds noch ein Drittel davon, die aber teuer (wobei ich ziemlich sicher bin, dass meine 200€-Diesel-Jeans jetzt nur unter marginal besseren Bedingungen hergestellt wurden, wenn überhaupt...). Ich habe nur drei Jacken, andere haben 40. So verändert sich halt vieles und so priorisiert jeder woanders. Auf Garantie haben 95% der Schreiber hier von diversen Gütern viel zu viel, viel mehr, als sie jemals nutzen oder konsumieren könnten.
    Geändert von Dawn13 (22.10.13 um 15:25:19 Uhr)

  5. #45
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    Es bestreitet auch keiner, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben.
    Von allem viel zu viel haben.
    Bin überzeugt, dass auch vor Jahren , ohne H&M & Co. schlechte Arbeitsbedingungen an der Tagesordnung waren, nur war das nicht in den Medien.

    Trotzdem finde ich die Entwicklung gut, dass diese Thematik immer mehr in die Medien rückt und es eine Plattform gibt für Geschäfte, die Alternativen anbieten.
    Es bedarf halt eines breiteren Angebotes, damit es sich durchsetzt.

  6. #46
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    Naja, wie viele ändern jetzt deswegen ihr Konsumverhalten? Nur schon für eine Woche, von nachhaltig fangen wir gar nicht erst an? Ich tippe mal auf so ziemlich wenige bis gar keine.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass Apple Umsatzeinbussen zu verzeichnen gehabt hätte, nachdem Foxconn das erste Mal in den Medien an den Pranger gestellt wurde. Ich mag mich auch bei Klamottenläden nicht mal mehr an die erinnern, die überhaupt wegen schlechter Herstellungsbedingungen in den Medien standen. Und ich bin sicher, dass keine 1% der Primark-Kunden jetzt wegen dieser Meldungen, die nun wirklich nicht weiter überraschend sind, nicht mehr bei eben Primark einkaufen gehen.

    Heisst nicht, dass ich es unnötig finde, so was in die Öffentlichkeit bringen, aber zum einen ist es wirklich nichts Neues (einfach dieses Mal der Name einer anderen Kette), zum anderen sind auch Medien übersättigt und zu schnelllebend. In drei Tagen weiss fast keiner mehr, dass er das überhaupt gelesen hat, geschweige denn, was da genau stand. Weil bis am Freitag hat man schon wieder von 10'000 anderen Dingen gelesen.

    Ein Angebot, das breit genug ist, gibt es schon lange. Es gibt von allem schon längst viel zu viel, billig, teuer, alles dazwischen, Klamotten, Kosmetik, Elektronik, egal. Daran kanns also nicht liegen.
    Geändert von Dawn13 (22.10.13 um 15:41:46 Uhr)

  7. #47
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    Dawn, lass' mir meine Naivität bitte


    Ich hoffe halt, dass es sich wie mit Bioläden verhält, vor Jahren waren Bioläden nur was für verschrobene Vegetarier.
    Nun gibt es Bioläden in fast jeder Stadt - mit Preisen, die mehr oder minder mit Supermärkten konkurrieren können.

    Hier haben nun auch die ersten veganen Läden aufgemacht.

    Und ich hoffe, dass sich das auch auf andere Lebensbereiche wie Kleidung auswirkt.

    Und ja, ich stimme Dir zu, der breiten Bevölkerung ist es sch***egal, woher ihre Ware kommt und zu
    welchen Konditionen hergestellt, denen ist aber auch egal, was sie essen, usw. usf.
    Und das hat nichts mit dem Geldbeutel zu tun - das sehe ich im veganen Laden, dort tümmeln sich nicht die Managertypen im Anzug, die sich locker die Lebensmittel leisten können, sondern Studenten, Durchschnittsverdiener.
    Geändert von kadsana (22.10.13 um 15:49:04 Uhr)

  8. #48
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    es gab doch mal so eine reihe -glaub von der bbc- wo eine handvoll britischer konsumjunkies (mode und fastfood) den weg ihrer ware kennenlernten. die mussten in asien auf reisfeldern schuften, im schlachthof helfen, in nähereien versuchen unter den lokalen bedingungen mit entsprechendem lohn zu leben und die geforderte stückzahl erfüllen...
    fand ich ziemlich eindrücklich.
    Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère

  9. #49
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    Aber es ist ja nicht nur so, dass wir (also die westliche Welt) diese Klamotten kauft. Auch in den Ländern in denen sie hergestellt werden, entstehen dadurch Arbeitsplätze und die Menschen können sich einen (bescheidenen) Wohlstand erarbeiten.

    Kommt jetzt nur nicht mit "aber unter welchen Arbeitsbedingungen". Bei uns war es vor 100 Jahren auch üblich, dass Kinder stundenlang mit Kerzenlicht gearbeitet haben oder Männer zu tausenden in Bergwerken zu Tode kamen - eine Folge der Industrialisierung. Es ist eine Entwicklung, wie ich finde, die nicht innerhalb von einigen Jahren zu Wohlstand führt, sondern erst innerhalb von zwei, drei Generationen.

    Der Anfang ist allerdings gemacht und es liegt nun in der Verantwortung der Produktionsländer die Arbeitsbedingungen zu ändern - nur dadurch, dass einige wenige hier die Sachen nicht kaufen trägt nicht auf einen Schlag zur Beseitigung der Missstände bei. Da spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle denke ich mal. Auch die Kaufkraft in den Produktionsländern. Wenn dort eine Familie ihre Kinder mit Hilfe von erarbeitetem Wohlstand in die Schule schicken kann, dann ist das schon ein sehr großer Fortschritt meiner Meinung nach.
    ****** under construction ******

  10. #50
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    Zitat Zitat von kadsana Beitrag anzeigen
    Dawn, lass' mir meine Naivität bitte
    Okay

    Zitat Zitat von kadsana
    Ich hoffe halt, dass es sich wie mit Bioläden verhält, vor Jahren waren Bioläden nur was für verschrobene Vegetarier.
    Nun gibt es Bioläden in fast jeder Stadt - mit Preisen, die mehr oder minder mit Supermärkten konkurrieren können.
    Aber (sorry ) - es gibt doch schon massig mittelpreisige Klamottenläden (um bei den Kleidern zu bleiben). Und massig wirklich high-end. Und komplett Öko. Und alles, was irgendwo in der Mitte liegt. Also findet doch jeder, was er will oder womit er sich identifizieren kann.

    Und eben ich müsste mal nachsehen, wo meine teueren Jeans hergestellt worden sind. Würde mich überraschen, wenn da was anderes als "Made in Pakistan/Bangladesh/China/Taiwan/whatever" drin stünde. Dann kann man sich irgendwann die Frage stellen, ob man jetzt 10€ oder 200€ für etwas ausgeben will, das beides gleichermassen zu bedenklichen Bedingungen hergestellt wurde. Und ich würde mal behaupten, das ist die Denkweise vieler und ganz unverständlich finde ich die nicht.

    Dass aber die meisten Qualität wollen, aber nicht bereit sind, dafür zu bezahlen, das ist ja nicht so neu. Und das ist eben das grössere Problem. Das ändert man auch mit Bioläden und Ökokleidung (überspitzt jetzt) nicht. Das gilt aber quer durchs Band für alle Gesellschaftsschichten.

    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Aber es ist ja nicht nur so, dass wir (also die westliche Welt) diese Klamotten kauft. Auch in den Ländern in denen sie hergestellt werden, entstehen dadurch Arbeitsplätze und die Menschen können sich einen (bescheidenen) Wohlstand erarbeiten.

    Kommt jetzt nur nicht mit "aber unter welchen Arbeitsbedingungen". Bei uns war es vor 100 Jahren auch üblich, dass Kinder stundenlang mit Kerzenlicht gearbeitet haben oder Männer zu tausenden in Bergwerken zu Tode kamen - eine Folge der Industrialisierung. Es ist eine Entwicklung, wie ich finde, die nicht innerhalb von einigen Jahren zu Wohlstand führt, sondern erst innerhalb von zwei, drei Generationen.
    Und auch wenn es eine moralisch unpopuläre Meinung ist, ist dies ein wichtiger Punkt. Die Alternative ist nämlich oftmals "gar keine Arbeit". Was ja dann auch wieder nicht recht ist. Das heisst nicht, dass ich 12-Stunden-Tage in der Fabrik gutheisse. Aber mich nervt trotzdem auch diese hetzerische, dramatische Berichterstattung bei solchen Themen.
    Geändert von Dawn13 (22.10.13 um 16:03:05 Uhr)

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