Zitat von
fille
Auch wenn ich Teile (!) der hier - dankenswerterweise geposteten - Zitate extrem geschmacklos finde (rassistisch ieS finde ich das Affenbild, vieles vom Rest sind halt völlig uninteressante, beliebige Aussagen), überzeugt mich das nicht als Nachweis für den Vorwurf systematisch rassistischer Berichterstattung gegen Meghan.
Es kann nicht sein, dass sich jemand bei der Erwähnung afroamerikanischer Wurzeln einer Person schon als Rassist fühlen muss, wenn es im Kontext weder abfällig noch mangels völliger Irrelevanz deplatziert ist. Als Meghan Harry heiratete, war das offenbar sowohl für die britische (oder scheinbar auch deutsche) Presse ein Thema, wurde jedoch als positives Signal kommentiert. Natürlich könnte man da nun wieder vorwerfen, dass der Umstand gar nicht mehr erwähnenswert sein sollte. Aber nicht erwähnenswert ist nur, was nicht neu ist. Da es aber nun Mal das erste Mal war und für mein Empfinden auch eher als positiv bewert wurde, finde ich den Vorwurf von Rassismus konstruiert.
Das Internet ist im Übrigen voller bösartiger und abfälliger Kommentare. Hier habe ich noch kein einziges unvertretbares Posting gelesen und verstehe daher den "Tadel" nicht. Das ist alles noch auf einem sehr verträglichem Niveau und das sage ich, die ich finde, dass "das verfassungsrechtlich geschützte Recht auf Meinungsäußerung" zu häufig als Rechtfertigung für unreflektierte, unfundierte Meinungsbekundung genutzt wird.
Meghan beklagt sich bzw leidet nach meinem Verständnis weder unter Rassismus noch Rassismus, sondern schlicht über/unter fehlenden Sympathien. Das liegt aber bei mir persönlich daran, weil die von mir als solche empfundene Inszenierung nervte. Darüber hinaus wurde ja zB berichtet, dass binnen sehr kurzer Zeit aufgrund ihrer hohen Ansprüche ihre Privatsekretär(innen) kündigten oder gekündigt wurden.
Dass jemand in der Masse nicht gut ankommt, also "wendlert", passiert vielen Möchtegerns, Prominenten und auch Politikern. Frei nach Goethe: "Man merkt die Absicht und ist verstimmt". Mit Rassismus hat das wirklich nichts zu tun, kann aber als sehr praktische Ausrede benutzt werden, das Ass des Kartendecks in einer Diskussion.
Ich verstehe den Rückzug als richtige, aber auch eigennützige, Entscheidung, ihre persönlichen Interessen und ihren Seelenfrieden zu wahren.