für dich mag das kein problem sein.
aber das ist eben nicht für alle so.
eine freundin wurde aus einem indonesischem waisenhaus raus adoptiert. für sie war ihre geschichte immer sehr problembehaftet und sehr schwierig. wenn da jemand die unverblümt, distanzlos einfordert ihre geschichte aufzutischen...riss das immer tiefe wunden auf.
jetzt hat sie selber kinder, und auch bei denen meinen wildfremde informatikbsanspruch auf deren biographie zu haben... ?!?? 11
wieso meint irgendwer, dass dem die info über die lebensgeschichte anderer zusteht?!
fragt man jemandem, der im zug gegenüber sitzt im smalltalk wieso der kleidergrösse 55 trägt? und woher dass das kommt?
ja, das stimmt, es kann auch sehr übergriffig werden, auch meine Erfahrung.
Dennoch finde ich, dass das Mädchen da einen Weg finden muss, und zwar um seinetwillen. Was ist denn die Alternative? Immer hoffen, dass niemand übergriffig wird, damit sie nicht weinen muss und das den Rest des Lebens, also womöglich noch ein 3/4 Jahrhundert lang?
Wie gesagt, seit schlechten Erfahrungen, und vor allem einer sehr schlechten Erfahrung, sprech ich auch ungern über meinen leiblichen, iranischen Vater. Doch irgendwo ist das mein Problem, nicht immer der anderen, die mal nix Böses denken. Und ja auch solchen Übergriffigen Grenzen setzen, ist dann auch eine Lernerfahrung
ja, hast du. für dich.
aber es geht doch auch darum, dass es in den köpfen ankommt, dass dunkle hautfarbe und vornamen jenseits von anna und maximilian in einer selbstverständlichkeit 'zu uns', dem land, der gesellschaft, gehören. ohne dass andere in rechtfertigungszwang kommen.
nicht in einer sonderstellung, sondern als absolut selbdtverständlichen teil.
dass ist doch wie in der zigeunerschnitzel-diskussion jemand sagt 'für mich ist das ok'.
wer da keinen bluck 'fürs ganze' hat, nimmt davon mit 'ist ja nicht sooo schlimm', 'geht ja klar'.
Geändert von nyx (08.02.19 um 11:43:08 Uhr)
Das eine schließt das andere doch nicht aus? Man kann den anderen doch als Deutschen sehen und dennoch sehen, dass die Vorfahren woanders herkommen? Das ist für mich Integration. Alle gehören zu einer Gemeinschaft, egal woher die Vorfahren kommen. Das heißt doch nicht, dass man nicht mehr über die ethnisch anderen Vorfahren sprechen darf?
Natürlich: wenn jemand wg dem Aussehen daraus schließt, derjenige wäre kein Deutscher, ist es zum...öh...Haare raufen. Mich stört, es wenn ich als Ausländerin betrachtet werde, denn ich bin keine. Doch das eine hat mit dem anderen jetzt nicht unbedingt was zu tun finde ich
wenn ich merke, dass es jemanden unangenehm ist, dann höre ich natürlich sofort auf. Ich habe auch schon Adoptierte getroffen, die aus Äthopien, Korea und was weiß ich woher adoptiert wurden, und wenn ich merkte, dass es unangenehm wird, hab ich natürlich sofort das Thema gewechselt.
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Dennoch finde ich, dass das Mädchen da einen Weg finden muss, und zwar um seinetwillen. Was ist denn die Alternative? Immer hoffen, dass niemand übergriffig wird, damit sie nicht weinen muss und das den Rest des Lebens, also womöglich noch ein 3/4 Jahrhundert lang?"
und da liegt doch der denkfehler!
ja, unsere gesellschaft tickt -noch!- so.
aber warum?
weil es eben die 'anderen' (hier das mädchen) sind, die sich ein dickes fell zulegen müssen. und nicht die, die gedankenlos 'anderes aussehen' mit *name-it assozieren und das erklärt haben wollen.
Jetzt hör mal, unterstell mir bitte keine Denkfehler, nur weil ich anders denke! okay?
Nee, ich finde dennoch, dass das Mädchen auch mal was für sich klären muss und nicht nur von den anderen mehr Feingefühl verlange sollte. Beide Seiten. Und da sie den anderen so schnell nicht ändern kann, kann sie ja bei sich anfangen
Ich meine was soll das? Soll jetzt hellsehen können, um abzuschätzen wie die Frage aufgenommen wird? Ist das nicht arg selbstsüchtig? Und wo fängt man und wo hört man auf? Darf man da auch nicht mehr fragen, ob der andere Kinder hat? Denn es könnte ja sein, der andere ist impotent oder hat 3 Dutzend Fehlgeburten hinter sich und hat ein Neugeborenes 2 Minuten nach der Geburt verloren?
Manche Probleme kommen von eigenen Traumata, nicht von anderen. Während man niemals übergriffig werden sollte und genügend Sensibilität aufbringen sollte, finde ich es sehr sehr egoistisch, die eigenen Blockaden und Verletzungen gleich auf andere zu übertragen.
Ich bin nicht sauer, wenn mich jemand nach meinem Vater fragt, auch wenn es unangenehm ist. Das Unangenehme ist in mir, nicht in anderen
du hörst auf, wenn es dem anderen unangenehm ist.
andere aber nicht.
der alte sack, hört vielleicht auch auf der bedienung den arsch zu tätscheln wenn er merkt sie will das nicht...
aber wieso muss man andere überhaupt in diese situation bringen sich zu erklären? oder rechtfertigen?
sich abzugrenzen?
ich meine, mein eingefügter link erklärt es ziemlich gut.
wie das jeder einzelne für sich handhabt, muss man für sich selber entscheiden.
aber vielleicht hilt mal über 'die andere seite' nachdenken, die eigenen (oft unbewussten) handlungen zu reflektieren und zu hinterfrage .
Geändert von nyx (08.02.19 um 11:56:46 Uhr)
Naja, sie hätte auch einfach sagen können "ich will nicht darüber reden" und dann alles ignorieren, wenn der andere sich schon so unsensibel, um nicht zu sagen unverschämt benimmt.
Wir waren beide nicht dabei, von daher ist es müßig über diese Situation zu sprechen. Fakt ist: beide waren in der Unterhaltung involviert, sie hatte also auch einen Anteil und hätte entsprechend reagieren können.