Das ist für mich allerdings etwas völlig anderes, serendipiti. Ich war auch schon als zusätzliche Aufsicht / Begleitperson bei Ausflügen am Start. Für mich absolut nicht zu vergleichen mit "Fön-Eltern"
Bei uns war jetzt auch ein paar Mal schwimmen angesagt und es wurde sogar darum gebeten, dass Eltern mitgehen, weil eine Lehrkraft für 20 plus Kinder einfach zu wenig fürs beaufsichtigen ist. Es findet sich immer wer. Meinem Mann macht es Spass und er begleitete sie so oft es ging. Geföhnt wird aber alleine
Er war jetzt auch auf Projektwoche mit (3 Tage) da 4 Lehrer für 60 Kinder viel zu wenig waren. Die waren echt froh, dass er mit war. 4. Klasse VS. Und was er alles erzählt hat....Brave Kinder, ein paar Aufsässige (wie die Eltern) und Lehrer, die sehr engagiert sind. Hauptsächlich sind es die Eltern, die sich wegen Kleinigkeiten aufregen und ein tam tam veranstalten. Und nein , er möchte kein Lehrer sein
Das ist für mich allerdings etwas völlig anderes, serendipiti. Ich war auch schon als zusätzliche Aufsicht / Begleitperson bei Ausflügen am Start. Für mich absolut nicht zu vergleichen mit "Fön-Eltern"
Ich wohne zwischen Darmstadt und Frankfurt/M. Und du?
Oh je, das sind ja heftige Geschichten. Gerade das mit dem Bepanthen. Ok, dem Kind würde ich bedingt einen Vorwurf machen, aber das Verhalten der Mutter geht ja gar nicht. Das wäre mir sehr peinlich, ich würde mich entschuldigen und das Ding erstmal reinigen.
Ich finde Regeln auch sehr sehr wichtig. Wir haben letzthin mit einer Erziehungsberaterin gesprochen und sie meinte, dass Kinder auf jeden Fall ein festes Regelkonstrukt brauchen (natürlich mit altersgerechtem Spielraum), weil zu viel Auswahl Kindern (und auch Erwachsenen) einfach nicht gut tut. Anlass des Gesprächs war gewesen, dass meine Tochter morgens immer beim Anziehen Theater gemacht hat, weil ihr die Klamotten nicht zugesagt haben. Ich denke, das Problem kennen hier viele Eltern.
Geändert von Polarlicht (07.11.22 um 07:36:47 Uhr)
Bei manchen Aktionen von Kindern frage ich mich aber schon, was ist wirklich Erziehung und was ist einfach mangelndes Verantwortungsbewusstsein. Wobei... irgendwo Verantwortungsbewusstsein ja auch Erziehungssache ist, aber eben auch Reife.
Ganz ehrlich, von einem 8 Jährigen erwarte ich schon ein Minimum an Reife, dass man keine Creme in einen CD Player schmiert, dieses Verständnis sollte doch in dem Alter schon sein, oder? Bei einem 5 Jährigen sieht das dann schon etwas anders aus. Aber 8 Jahre sind ja ein Alter, da lässt man auch mal ein Kind alleine zuhause, da sollte es durchaus das Verständnis entwickelt haben, nichts zu zerstören. Oder wenn, dann bitte nur seine eigenen Sachen.
Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass Eltern ihre Kinder bewusst "klein" halten und ihnen nichts zutrauen. Das hat aber nur bedingt was mit dem Fall der Creme und dem CD Player zu tun. Wobei ich finde, dass da ein deutlicher Reaktion von den Eltern angebracht wäre. Inkl. dem Ersetzten des CD Players. Aktion und Reaktion eben. Es aber damit abzutun, das er erst 8 Jahre alt ist, damit wird er kleiner gemacht als er ist. Es gehört ja auch dazu Fehler zu machen, aber halt auch dafür gerade zu stehen. Da wird dem Kind dann so viel Entwicklungsspielraum genommen.
Wir erziehen ja auch eher Bedürfnisorientiert und grundsätzlich sage ich eigentlich, dass wir gar nicht erziehen. In meinen Augen entsteht "erziehen" durch vorleben. Man kann von Kindern ja nichts erwarten, was man nicht selbst umsetzt. Und natürlich gibt es Regeln, die gibt es in jeder Gemeinschaft.
Mein Sohn hätte den CD-Spieler aus seinem Sparschwein bezahlt.
Dieses Gefühl habe ich auch. Warum ist das so? Wollen sie immer das Gefühl des Gebrauchtseins haben? Das man dann vielleicht mehr geliebt wird?
Tim Mälzer hat ein Projekt gestartet indem er mit Menschen mit Trisomie 21 ein Restaurantprojekt auf die Beine stellt. Letzte Folge gibt es heute Abend auf VOX. Diese Menschen arbeiten oftmals in Behinderteneinrichtungen weil man ihnen nicht mehr zutraut. Da sehe ich zum Beispiel die Eltern,die Gesellschaft und die Politik in der Pflicht den Menschen eine Perspektive zu geben. Die Menschen in dem Projekt blühen richtig auf, denn sie haben etwas gefunden das Ihnen Spaß macht. Eine sehr emotionale Sendung.
Wir waren /sind eher die lockeren Eltern, und wir haben anscheinend zu wenig Grenzen gesetzt. Jetzt haben wir ein Kind,9 j. dass uns teilweise auf den Kopf sch...selbst schuld. Damit müssen wir jetzt umgehen....Erziehung ist nicht leicht. Das Mittelmass ist auch nicht immer das Wahre.
Geändert von serendipiti (07.11.22 um 15:48:14 Uhr)
Das „klein“ halten habe ich auch schon beobachtet. Die Gründe sind -glaube ich- unterschiedlich.
Wir sind alle wehmütig, dass die Zeit so schnell rast. Dennoch schadet es in meinen Augen den Kindern sehr, dass man ihnen nichts zutraut, an dem sie wachsen können…
Im Bekanntenkreis haben wir ein 4,5jähriges Kind, das noch im Hochstuhl mit Brei gefüttert wird. Dabei ist sie motorisch super weit für ihr Alter entwickelt und echt pfiffig.
Die Mutter hält sie zu jung für selbstständiges essen und Regeln. Der ältere Bruder ist 10 und wird sehr streng erzogen. Das Mädel hingegen nicht.
Ein anderes Kind hat erst mit 2 1/4 Jahren Schuhe bekommen, da die Mutter es gerne trägt (Bondolino) und nicht wollte, dass er selbstständig läuft und die Welt erkundet. (Es ist ihr vierter Junge.)
Polarlicht, ich wohne „leider“ in NRW, Nähe Dortmund. Schade um den Kaffee…
Ich habe mal einen Vortrag einer Neurowissenschaftlerin besucht, in dem gesagt wurde, dass Menschen nicht für Entscheidungen gemacht sind. Das hat was mit dem Ursprung und der Steinzeit zu tun (Friss oder Stirb) und hat eine neurologische Erklärung.
Wenn man zB ein Kind entscheiden lässt, dann soll man nur 2 Sachen zur Auswahl anbieten (Kleidung, TV-Serie, Vorlesebuch, etc). Mehr kann der Kopf nicht umsetzen.
Super, dass Ihr Euch da „Hilfe geholt habt“.
Das finde ich immer ein Zeichen von Stärke.
Mein persönlicher Zugang dazu: meine Freizeit verbringe ich gerne selbstbestimmt mit Menschen meiner Wahl.
Ich halte mich aus jeglichen Elterngruppen und -abenden raus und das seit er in der 3. Klasse Volksschule war.
Wichtige Infos sind bisher immer über div Kanäle bei mir angekommen, da gibt es ja jede Menge Apps und wenn es relevante Vorkommnisse gibt, ruft die Schule an.
Inzwischen ist er Teenager und ich würde es immer wieder so machen und mein Interesse liegt bei seinem Umgang mit der Schule, da reden wir oft über für ihn relevante Themen.
und zu deinen Themen: dein Haus, deine Regeln. Nicht mehr einladen und außerhalb treffen. Für den Umgang mit anderen Kindern (das Pieksen) das eigene Kind mit der Fähigkeit zum Grenzen setzen ausstatten. 5. Klasse - ist das 10 Jahre?
Geändert von Sophie (08.11.22 um 13:32:08 Uhr)