Ich habe das "Gewünschteste Wunschkind" mit gemischten Gefühlen gelesen. Richtig gut gefallen hat mir eigentlich nur der Teil über die Entwicklung des kindlichen Gehirns - der ist für Laien wie mich sehr anschaulich beschrieben und auch durchaus interessant. Die "Tipps" zu verschiedenen Situationen waren oft an meiner Realität vorbei und diese sich ewig wiederholende Behauptung, dass Eltern, die sich über kindliches Verhalten (wie Wände absichtlich anmalen) ärgern, selbst irgendwelche Kindheitstraumata aufarbeiten, war mir einfach zu abgehoben. Ich würde empfehlen, erstmal auf dem Blog zu stöbern, ob die Tipps zu mir und meiner Erziehungsmethode passen.
Wenn meine Tochter (fast 2) einen Wutanfall hat, ist der Grund wichtig für ihre Reaktion. Wenn sie sich ärgert, weil etwas nicht richtig geklappt hat (z.B. Dose öffnen), hilft spiegeln ("Du ärgerst dich, weil die Dose nicht aufgeht") bei uns auch. Ich glaube, da fühlt sie sich dann einfach verstanden. Wenn ich aber sowas sage wie "Du ärgerst Dich, weil Mama Dir nicht erlaubt, über die Straße zu laufen", macht es das im Regelfall noch schlimmer . Da hilft bei uns Ablenken ("Schau mal, da fliegt ein Rabe" oä) mehr.
"To get back my youth I would do anything in the world, except take exercise, get up early, or be respectable." - Oscar Wilde