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Thema: Was hat euch heute geschockt?

  1. #2201
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    Ab einem gewissen Alter treffen die Kinder halt ihre eigenen Entscheidungen, da hat man dann wenig Einfluss, wenn die Kinder beschließen, etwas richtig schlimmes zu machen.

    Angeblich haben sie das Mädchen ja auch richtig in die Falle gelockt. Das klingt nach Planung und nicht nach Kindern, die aus einem gewaltbereiten Elternhaus kommen, wo eher zugeschlagen als diskutiert wird.

    So etwas muss unendlich schwer sein für die Eltern. Jeder versucht doch seinen Kindern den Wert des Lebens zu vermitteln und dass man nicht einfach Leute töten darf, nur weil man sich über die geärgert hat.

  2. #2202
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Das ist so furchtbar und vermutlich haben sich die beiden Mädchen da gegenseitig bestärkt und eine eigene Dynamik entwickelt. Und bestimmt wussten sie, dass es falsch ist, aber es fehlt in dem Alter eben die geistige Reife das voll zu erfassen, deswegen sind sie nicht strafmündig.

    Es gibt und gab schon immer auch durchaus Gewalt unter Kindern. Ich würde mit sieben Jahren von einer Klassenkameradin drangsaliert und auf dem Heimweg von der Schule so zusammengetreten, dass ich grosse Hämatome hatte.
    Als ich noch im Kindergarten war, hat mich ein älterer Junge aus dem Hort auf dem Heimweg mit einem Messer bedroht.
    Glücklicherweise ist die Gewalt in unserer Gesellschaft und auch unter Kindern und Jugendlichen seitdem sehr gesunken. Aber es gibt sie.
    Danke für diesen Beitrag. Sehr wichtig, wenn man sich die Kommentarspalten im www anschaut.

    Zitat Zitat von Peppermintpatty Beitrag anzeigen
    Ich glaube, so etwas ist zu komplex, als dass es da einfache Antworten gibt.
    *Unterschreib*

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  3. #2203
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    Ich musste in dem Zusammenhang an den englischen kleinen Jungen James Bulger denken, der in den 90er Jahren mit 3 J. von zwei Zehnjährigen getötet wurde

  4. #2204
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    Was mich heute geschockt hat, geht hat leider auch was mit Gewalt unter Kindern zu tun, aber auch den Umgang damit: 4 Klasse, Ende der letzten Stunde mit Vertretungslehrerin. Ein Junge haut einem anderen Jungen mit seiner Alu oder Edelstahl Flasche in den Nacken. Der Junge stürzt zu Boden, kann aber wieder aufstehen. Geschockte Klasse und die Lehrerin hat wohl was mit dem Kontext "war ja nicht so schlimm" gesagt und die Kinder ins Wochenende entlassen. Kein Ärger, kein nichts. Wie kann man sowas runter spielen?

    Die Jungs liegen ständig im Clinch und ja, die Wahrheit liegt in der Mitte, aber laut dem empörten Kindern kam der Schlag aus heiterem Himmel. Und die Reaktion der Lehrerin geht nun mal gar nicht! Egal was vorgefallen ist. Und ich weiß gerade nicht, was mich mehr schockt. Der Junge der mit der Flasche zugeschlagen hat oder die absolut falsche Reaktion der Lehrerin, die ja auch irgendwo die Schule vertritt.

  5. #2205
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    @ Medha

    Auch ich bin als Kind von der Nachbarstochter regelrecht zusammengeschlagen worden und als ich blutend am Boden lag, hat sie mir die Brille abgerissen und ist wie eine Furie drauf rumgetreten. Ich habe mich dann mit den Resten meiner Brille nach Hause geschleppt. Meine Eltern waren entsetzt, aber ich bin mir nicht bewusst, dass die Eltern des Mädchens irgendwie benachrichtigt wurden.

    Ich kann mich auch noch daran erinnern, als ich mit den Jungs ein Baumhaus bauen durfte. Und als es endlich fertig war , durfte ich erst als Letzte die Leiter hoch (weil Mädchen) und als ich kurz vor dem Eingang war, hat mir einer der Jungs so brutal auf die Finger getreten, dass ich das Gleichgewicht verlor und ca. 3 m rückwärts auf den Rücken geknallt bin.

    So könnte ich das weiter fortführen, meine Kindheit als leicht pummeliges, heftig schielendes Kind war schwierig.

    Kinder können grausam sein, den Spruch gab es schon früher. Aber eine Freundin abzustechen.... mir fehlen da wirklich die Worte und mich beschäftigt das seit Tagen nicht unerheblich.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  6. #2206
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    Ich finde die Geschichte auch so furchtbar... vor allem was da noch für Details zu Tage getreten sind...

    Ich bin als Kind in der Schule auch stark gemobbt worden. Auch damals gab es keinerlei Hilfe von den Lehrern. Ich habe mich aus Angst vor einem Jungen (der sehr groß und stark und schwer/übergewichtig war), immer auf der Toilette versteckt, wenn wir Pause hatten und er meinte, mich wieder als sein Opfer auszusuchen. Statt mir zu helfen, hat der Hausmeister die Toilettenkabine, in der ich mich versteckt habe, mit einem Spezialschlüssel aufgesperrt und mich wieder nach draußen auf den Schulhof getrieben, wo ich dann von besagtem Jungen herumgeschubst wurde. Er hat sich mit seinem gesamten Gewicht gegen mich geworfen und gegen Türen/Wände geschubst. Geholfen hat mir niemand.

    Ich dachte eigentlich, heute gibt es mehr Achtsamkeit diesbezüglich und Hilfe. Aber das ist wohl leider kaum/nur unzureichend der Fall. Traurig!

    Psychisch wurde ich auch viel gemobbt, man hat mir immer wieder gesagt wie hässlich ich sei. Ich bekam sogar mal einen Fake-Anruf von "Freundinnen" (mit verstellter Stimme), ein Junge würde sich für mich interessieren und da und da treffen wollen. Das war natürlich frei erfunden. Hinterher erfuhr ich, dass das Freundinnen! von mir waren. Die mir "Hoffnung machen wollten, dass ich auch mal einen Freund bekomme". Herzlichen Dank
    Geändert von Irrlicht (17.03.23 um 15:43:04 Uhr)
    Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
    Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.

  7. #2207
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    Mich macht dieses Tötungsdelikt auch sehr nachdenklich.

    Wie so oft, wenn etwas Schlimmes passiert, wünscht man sich eine einfache Erklärung, die es nun mal nicht geben wird. Aber weil diese Grausamkeit alles Vorstellbare übertrifft, lächzt man gerade zu nach diesem "Aha Moment", der alles erklärt, aber den es nie geben wird.

    An der Stelle bin ich auch mal wieder enttäuscht von einem Großteil der Medien, die unreflektiert die Rufe nach einer Herabsetzung des Strafmündigenalters fordern. Ich glaube die wenigsten wissen, was mit den beiden Täterinnen passiert. Es gibt deutschlandweit einige Einrichtungen für Kinder, die derartiges delinquentes Verhalten zeigen, und die Jugendämter können dort hin vermitteln. Zwei habe ich gesehen, die stehen in der Sicherheitsverwahrung einer JVA in nichts nach. Die beiden Mädchen werden so schnell kein normales Leben führen, haben in solchen Einrichtungen aber eine deutlich bessere Chance auf eine Art der Resozialisierung.

    Das wird höchst komplexes Zusammenspiel von extrem unterschiedlichen Faktoren gewesen sein. Klar, manche der kindlichen Täter:innen kennen die Gewalt von zuhause. Aber wenn das die einzige Erklärung wäre, müsste es viiiiiel mehr solcher Fälle geben. Denn ein Großteil der Opfer, wird selbst niemals Täter:in.

    Die Pandemie hat uns allen extrem viel abverlangt. Was das mit jüngeren Menschen getan hat, werden wir erst in ein paar Jahren sagen können. Aber auch das kann nicht der alleinige Grund sein.

    Die Adoleszenz ist eine höchst vulnerable Phase, das Verständnis von der Finalität des Sterbens noch nicht unbedingt vollumfänglich ausgereift. Dynamiken, die dort entstehen, verbunden mit möglichen narzisstischen Krisen, übersteigen das Vorstellungsvermögen von uns Erwachsenen.

    Psychische Erkrankungen werden immer noch stigmatisiert. Dann kann das Elternhaus noch so toll sein, wenn eine Störung im Gehirnstoffwechsel vorliegt, kann da niemand was für. Es würde ja auch niemand Eltern von krebskranken Kindern einen Vorwurf machen.

    Wenn etwas so schreckliches passiert, wünschen wir uns, dass jemand sagt: X und Y waren der Grund. So einfach ist es nicht, wird es nie sein. Und ich glaube die Medien täten gut daran, hier mehr Aufklärung zu leisten, sodass man als Gesellschaft die Problematik differenziert betrachten kann, um dann gemeinsam zu überlegen, wie man entgegensteuern kann.

    Entlastung für Lehrkräfte, mehr Schulsozialarbeit, Schulpsychologie. Bessere Ausbildung für Menschen in diesen Berufen. Mehr Achtsamkeit in der Gesellschaft insgesamt- wer kennt nicht den ein oder anderen "Eigenbrödler"?!

    Komplexe Zusammenhänge so zu erklären, dass ein Großteil der Bevölkerung sie versteht - das wäre doch die Aufgabe der Medien. Damit mehr Menschen sich Gedanken machen und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die kommen nämlich nicht nur durch eine Gesetzesänderung, die jüngere Kinder strafmündig macht. Oder ein kurzfristiges Projekt des Bundesgesundheitsministeriums zur Gewaltprävention.
    Dafür braucht es schon deutlich mehr. Und sich darauf zurück zu ziehen: in meiner Familie wäre sowas nicht passiert - das mag gut für die eigene Psychohygiene sein, bringt uns aber alle keinen Schritt weiter.

    Ach so und das ist keine Kritik an der Diskussion hier, ich wollte mich insgesamt dazu äußern und meinen Unmut über die Medien kund tun. Bisher hab ich wenig dazu gelesen, was irgendwie sachdienlich wäre.

  8. #2208
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    Ein toller Beitrag von dir. Vielen Dank!

  9. #2209
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    Vielen Dank clinique, super geschrieben, bravo .

    Ich habe wenig darüber gelesen, bin aber teilweise schon über die Berichterstattung entsetzt gewesen. Selbst im Spiegel waren Schlagzeilen zu lesen, die ich unmöglich fand, die effekthascherisch waren und sich somit ein falsches Bild einbrennen könnte.

  10. #2210
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    Danke Euch beiden

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