Das Wort "Schock" ist in meinem Fall vielleiht etwas übertrieben, aber ich war schon fassungslos.
Musste heute einmal wieder mit der Straßenbahn fahren, und da war eine Gruppe Kinder mit Betreuern, wahrscheinlich eine Ferienfreizeit, zugestiegen. Direkt daneben saß ein junger, recht verwahrlost aussehender junger Mann, begleitet von einer älteren, ebenfalls ziemlich mitgenommen aussehenden Frau, die wohl seine Mutter war, weil er beim Aussteigen dann immer wieder laut "Mama" rief. Er hatte einen riesigen Beutel dabei, und auf einmal setzte er einen Luftballon auf eine Flasche und inhalierte direkt neben den Kindern mehrfach (vermutlich) Lachgas. Seine Mutter wies ihn zwar noch relativ kraftlos auf die Kinder hin, aber das kratzte ihn überhaupt nicht.
Ich stelle zunehmend fest, wie verwahrlost unsere Innenstadt geworden ist. An jeder Ecke liegen Drogensüchtige, kochen sich in aller Öffentlichkeit ihren Stoff, es wird offen gedealt. Natürlich sind das bedauernswerte Menschen, deren Leben nicht mehr von ihrem Willen, sondern von den Drogen bestimmt wird. Andererseits sollte aber dieses Elend nicht zum beherrschenden Bild der Stadt werden. Die Stadtverwaltung hat da offensichtlich schon kapituliert. An einer Ecke sind Banden unterwegs, die Passanten den Schmuck vom Hals reißen. Ich bin nicht so ängstlich, aber vor Tagen musste ich dorthin zum Arzt fahren, da war mir das erste Mal richtig mulmig zumute.
Mich ziehen die Ausflüge in die City von Mal zu Mal mehr herunter, und ich bin mittlerweile froh, wenn ich da raus bin.
Geändert von astama (06.08.24 um 13:58:56 Uhr)
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)