Brexit

[all about eve]

Die spinnen, die Briten.

[monro]

Die Abwärtsspirale hier dreht sich weiter. Erst die Ankündigung der Regierung, den Zugang zu Universitäten für internationale Studenten zu beschränken. Dann kam internationales Gesundheitspersonal und dessen Ersatz, Ärzte vorneweg, dran. Als letzter Coup wird vorgeschlagen, dass alle Unternehmen Zahlen zu ihren internationalen Angestellten veröffentlichen sollen.

Grauenhaft!

[Iridia]

Ich hab schon gelesen, sogar bisheriges ausländisches Personal soll abgebaut und mit Briten besetzt werden, hieß es. Ich dachte bisher immer, dass es nur um neue Zuwanderung geht. Nachdem es lange so auffällig ruhig war, scheint gerade wieder Bewegung reinzukommen in die Folgen des Referendums.

[Iridia]

Ein Kommentar über Mays neue Äußerungen:

https://www.welt.de/politik/ausland/...cher-wird.html

Es geht jetzt wohl auch um die Wählerschaft des Brexit und sie begründet den Kurswandel.

[vivian]

Ich hab neulich auf unserem Ehemaligentreffen mit einer Kollegin gesprochen, die inzwischenn seit über 15 Jahren in London lebt und arbeitet.
Sie hat ähnliche Horrorgeschichten erzählt und muß sich jetzt entscheiden, ob sie die britische Staatsbürgerschaft beantragt. Wirklich alles
sehr blöd.

[Iridia]

Was spricht dagegen, wenn man so lange dort lebt und arbeitet?

[Peppermintpatty]

Ein "begeisterter" Bericht vom Parteitag der britischen Konservativen.
Bizarr ....

http://www.stern.de/politik/michael-...m-7089148.html

[Iridia]

der hatte wohl zu viel Gin Tonic beim Schreiben...

Es ist jetzt zwar blöd für Europa, aber das ist ja nicht ganz neu. Mich interessiert sehr das Experiment, die EU zu verlassen und die tatsächlichen Folgen dieser Entscheidung, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch, ob man tatsächlich auf die britischen Geringverdiener achtet, wie angekündigt.
Für die EU-Bürger in GB ist das natürlich eine Zitterpartie, ist man ja unter anderen Voraussetzungen dort hin gegangen. Ich denke aber, dass wird einfach Verhandlungsmasse sein und letztlich gut ausgehen. Wie sich die Stimmung Ausländern gegenüber aber entwickelt, ist eine andere Sache. Vielleicht werden wir das aus den USA auch bald erleben.

Was mich interessiert, ist z.B. der Plan für die Sanierung des Gesundheitswesens. Wenn es durch zu große Einwanderung kollabiert ist, weisen die Briten jetzt aus oder wie sieht der Plan aus? Ich hab das Gefühl, die wollen sich erst mal einen Überblick verschaffen, deswegen die Meldungen, wie viele Ausländer beschäftigt werden. Große Eile scheint es nicht zu geben, ist vielleicht kein Nachteil.
Momentan ist mir alles noch zu verwaschen, dass es anders geht als bisher, bezweifle ich nicht. Wir sind ja von Haus aus eine Nation der Schwarzmaler, wir sollten anderen nicht vorwerfen, einen anderen Blick darauf zu haben.

[monro]

Die Briten lassen sich ihre Staatsbürgerschaft ganz schön was kosten, mit ca. £1300 ist man dabei. Dazu kommen die Kosten für den Test und den Pass sowie Bearbeitungsgebühren, die auch nochmal mit ca. £150 insgesamt zu Buche schlagen. Das zusammen ist für viele ein ganzes Monatsgehalt oder mehr.

Vivian, wenn deine ehemalige Kollegin schon so lange da ist, dann hat sie auf jedenfall das "Right to remain", das permanente Aufenthaltsrecht bzw. Right to settle.

Ich sehe Parallelen zu den Geschehnissen in Deutschland nach 1930. Etliche Vorstöße und Vorschläge, die gerade gemacht werden sind unter EU-Gesichtspunkten nicht legal und durchführbar, das gilt solange wie die UK noch Mitglied der EU ist, also aktuell wohl bis ca. 2019. Das hält die aktuelle Regierung allerdings nicht davon ab, mit geschickter Rhetorik Stimmung gegen alle ausländischen Mitbürger zu machen.

[Medha]

der hatte wohl zu viel Gin Tonic beim Schreiben...

Es ist jetzt zwar blöd für Europa, aber das ist ja nicht ganz neu. Mich interessiert sehr das Experiment, die EU zu verlassen und die tatsächlichen Folgen dieser Entscheidung, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch, ob man tatsächlich auf die britischen Geringverdiener achtet, wie angekündigt.
Für die EU-Bürger in GB ist das natürlich eine Zitterpartie, ist man ja unter anderen Voraussetzungen dort hin gegangen. Ich denke aber, dass wird einfach Verhandlungsmasse sein und letztlich gut ausgehen. Wie sich die Stimmung Ausländern gegenüber aber entwickelt, ist eine andere Sache. Vielleicht werden wir das aus den USA auch bald erleben.

Was mich interessiert, ist z.B. der Plan für die Sanierung des Gesundheitswesens. Wenn es durch zu große Einwanderung kollabiert ist, weisen die Briten jetzt aus oder wie sieht der Plan aus? Ich hab das Gefühl, die wollen sich erst mal einen Überblick verschaffen, deswegen die Meldungen, wie viele Ausländer beschäftigt werden. Große Eile scheint es nicht zu geben, ist vielleicht kein Nachteil.
Momentan ist mir alles noch zu verwaschen, dass es anders geht als bisher, bezweifle ich nicht. Wir sind ja von Haus aus eine Nation der Schwarzmaler, wir sollten anderen nicht vorwerfen, einen anderen Blick darauf zu haben.

Experiment? Verhandlungsmasse? Das ist doch kein Sonntagabendkrimi, davon sind Menschen in ihren Lebensverhältnissen und Entwürfen betroffen. Und ja, mich erinnert es auch daran, wie nach 1930 mit Menschen in Deutschland umgegangen wurde. Schubladen aufmachen, Menschen reinstecken, Diskriminieren. Herkunft ist auf einmal wieder wichtig. ich könnte kotzen.