Brexit

[fille]

Es ist wirklich traurig. Ich hatte damit nicht gerechnet und bin heute morgen entsetzt gewesen.
Mit all ihren Schwächen und der Reformbedürftigkeit bleibt die EU doch ein gutes Projekt und hält Europa weitgehend konkurrenzfähig und, was man in Zeiten der Harmonie vergisst, in Frieden. Das schätzt man scheinbar nur, wenn es daran mangelt.
Es wird ein schmaler Grat zwischen der Notwendigkeit, die wirtschaftlichen Folgen (va auch für uns) abschwächen und dennoch ein politisches Zeichen setzen, werden. Wirklich bitter finde ich, dass eine große Mehrheit des jungen Wählervolkes für den Verbleib gestimmt hat.
Seht euch mal die Börsen an. Ich kann - ganz allgemein - das Konzept "Wettern gegen Wirtschaft, Reichtum, Banken, die "Großen" blabla nicht mehr hören, weil sie den Leuten damit einfache Lösungen vorgaukeln, die es nicht gibt. Das und die Immigrationsdebatte haben meiner Wahrnehmung ja auch die Abneigung gegen die EU ausgelöst.
Wofür ich schon bin, ist, dass sich die EU wieder neu erfindet... das Zurückgewinnen autonomer nationaler Bereiche hielte ich schon für richtig und das Zurückdrängen des EuGH und seine überragenden Entscheidungskompetenzen. Man muss halt die Existenz von Staatsbürgerschaft und Europabürgerschaft besser in Einklang bringen - man gewinnt zuweilen echt den Eindruck, das eine schließe das andere aus - und das wollen die Leute einfach (noch) nicht.
Und schließlich muss auch Schluss sein, alle untauglichen, abgehalfterten Politiker, die aus der nationalen Politik "entfernt" werden sollen, in Brüssel zu parken.