Der Eindruck drängt sich auf.
Kann ich mir nicht vorstellen. Dann wäre zu befürchten, dass morgen Ungarn, übermorgen Italien usw. auf der Matte stehen.
Die Reaktionen aus Brüssel sind ja ungewöhnlich deutlich.
Wie meinte ein britischer Talkshowgast neulich so schön: Wir Briten haben den Club erfunden, wir sollten wissen, wie er funktioniert
Man kann nicht aus dem Tennisclub austreten und erwarten, dass man weiterhin den Platz, die Duschen und die Sauna benutzen darf, aber nicht mehr dafür zahlen muss.
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Das sagst du, das sag ich und sicherlich noch ein paar mehr Leute. Aber ich kenne auch ausreichend Menschen die argumentieren würden, mit ihren bisherigen Beiträgen hätten sie Platz, Duschen und Sauna mitfinanziert, also wollen sie das auch mit abnutzen dürfen ohne immer weiter zahlen zu müssen, weil sie alles andere nicht mehr nutzen.
Ja, die Signale sind diesmal sehr deutlich. Trotzdem frage ich mich, wie das Spiel mit der Zeit - und das ist es doch letztendlich - ausgehen wird.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Ich denke nicht. Das Einzige, das fuer die EU wirklich auf dem Spiel steht ist die Integritaet. Ein Abweichen von den eigenen Prinzipien, den eigens auferlegten Regelungen des Zusammenschlusses ist zu schwerwiegend.
Das Dilemma ist ja eigentlich die Irland-Frage. Ein uraltes Abkommen regelt bereits den irisch-britischen Personenverkehr. Nun kommt das zu EU-Zeiten geschlossene Good Friday Agreement hinzu, was mMn zum Teil durch die EU ermoeglicht wurde. Das GFA verlangt, dass es zwischen der ROI und Nordirland keine feste Grenze gibt. Die EU und der Single Market machen das moeglich. Der Austritt der UK verlang nach EU-Regeln eine Grenzen u.a. um den Warenverkehr, Zoll etc. zu regeln. Und hier ist das Dilemma. Die EU will eine Rueckfallloesung, z.B. durch eine Grenze im Meerabschnitt zwischen UK und Irland. Das wiederrum trennt Nordirland vom Rest des Vereinigen Koenigreiches ab. Irische Unionisten wittern ihre Chance auf ein Wiedervereinigungs-Referendum, ebenso wie Schottland immer wieder mit einem zweiten Unabhaengigkeitsreferendum droht.
Meines Wissen nach kommt die Grenzfrage auch auf, wenn UK ohne Deal austritt und die Regeln der Welthandelsorganisation in Kraft treten. Denn auch die verlangen wohl eine feste Grenze.
Alles in allem steht neben dem ganzen Chaos auch der hart erkaempfte Frieden auf der Irischen Insel auf dem Spiel.
"That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."
Aldous Huxley
May hat ja bereits gesagt, dass sie eine Seegrenze zwischen Nordirland und Großbritannien befürwortet (statt eben der harten Grenze). Das wiederum könnte auch dazu führen, dass sie die DUP gegen sich aufbringt, die ja pro-britisch ist. Eventuell würde das also sogar zusätzlich helfen, dass es zu einer irischen Wiedervereinigung kommt. Da ist aber - wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes - ordentlich Sprengstoff drin.
Ja, ja die Freunde von der DUP
"That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."
Aldous Huxley
Ich habe gelesen, es gäbe diese oft zitierten Regeln der WHO nicht. Die WHO sei eine Plattform, auf deren Grundlage Staaten verhandeln und Handelsabkommen schließen können, aber kein Regelwerk, nach dem man Handel betreiben könne.
Und die Grenze.. naja, im Zweifelsfall muss die EU sich entscheiden zwischen einer festen Grenze in Irland ab dem 29. März und einer festen Grenze nach 2 oder 3 Jahren, wenn man einen Backstop enden lässt. Da wird man sich evtl eher dafür entscheiden, den Backstop enden zu lassen und in der Zwischenzeit weiter versuchen, eine Lösung (Technologie??) zu finden. Damit würde May ihren Deal durchs Parlament bekommen und ein No Deal wäre vom Tisch.
Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.