Wie viele wissen, bin ich ja quasi von meiner Uroma großgezogen worden. Jahrgang 1897, 2 Weltkriege miterlebt. Sie hat mir als Kind alles erzählt und ebenso auch andere Familienmitglieder. Ich könnte Bücher damit füllen. Noch heute habe ich darüber nachgedacht, wie die Menschen das damals über 5,5 Jahre ausgehalten haben.. Krieg, Tod, Vertreibung, Flucht, Nationalsozialismus, Holocaust, **************en etc. Man muss sich nur mal vorstellen, wir würden Tag und Nacht von alliierten Bombern heimgesucht und müssten unsere Nächte in Luftschutzbunkern verbringen, kaum wissend, ob man überlebt, die Familie, ob das Haus noch steht.
Auf der Station, auf der meine Mutter arbeitet, sind viele hochbetagte Damen. Teilweise weit über 90 Jahre, ja, es sind sogar Hundertjährige dabei. Und es ist keine Demenzstation, also alle noch klar im Kopp. Und tatsächlich lautet der Tenor: der Krieg war viel schlimmer, als Corona.
Ich selber habe stets Angst um meine Mutti. Ich kann sie aber auch nicht davon abbringen, nicht mehr im Altenheim arbeiten zu gehen. Was meine Gesundheit angeht, so frage ich mich auch manchmal, ob meine Lunge das wegsteckt, wenn ich infiziert wäre. Ich rauche ja und leider - und gerade jetzt - kriege ich das nicht in den Griff. Außer, dass ich auf superleichte Zigaretten umgestiegen bin. Aber im Endeffekt wird das auch nicht viel nützen
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.