Gästin genau so ist es bei uns auch. Der Junge ist zwar inzwischen 14, aber vor halb drei ist da keine Ruhe. Rausgegangen wird allenfalls, um ne Tüte chips zu holen.
Leider erlebe ich das Elend, das bei Schulschließungen entsteht, direkt über mir. Bis spät in die Nacht Ballerspiele eines 12jährigen, halb drei ist die übliche Zubettgehzeit. Der kommt höchstens mal raus, wenn die Familie irgendwo Fertigessen abholt.
Das war schon beim ersten Lockdown so, in allen Ferien und wird bei künftigen Schulschließungen nicht anders sein.
Vielleicht ist das ein Extrembeispiel, aber ich sehe dadurch Schulschließungen eher kritisch.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Gästin genau so ist es bei uns auch. Der Junge ist zwar inzwischen 14, aber vor halb drei ist da keine Ruhe. Rausgegangen wird allenfalls, um ne Tüte chips zu holen.
Ja, Jungs in dem Alter scheinen da anfällig zu sein - und Eltern anscheinend nicht in der Lage, das zu unterbinden.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Oder die Kinder, die jetzt noch mehr psychische und/oder körperliche Gewalt zuhause erleben. Oder deren einzige vernünftige Mahlzeiten in der Woche die in der Betreuung waren. Oder deren Eltern ihnen einfach mit der Schule nicht helfen können.
Es ist einfach gesagt, alle Schulen und Betreuungseinrichtungen zu schließen. Aber es hat eben auch Konsequenzen, an die man denken muss. Damit will ich gar nicht sagen, man soll jetzt alles wieder sofort aufmachen, aber es ist auch nicht so problemlos, wie es sich hier liest.
"Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden."
Sophia Loren
Ay ay ay ay, canta y no llores.
„El respeto al derecho ajeno es la paz“
Benito Juárez
Es würde sehr viel helfen, wenn die Schulen die Möglichkeit bekämen - und auch den Willen hätten - ihre Schüler genau zu beobachten und zu entscheiden, wer kommen muss, da zu Hause nicht vernünftig gelernt werden kann, aus welchen Gründen auch immer.
Wir haben das an unserer Schule in beiden Shutdowns so gehandhabt und es verlief sehr gut. Das setzt aber voraus, dass Schule sich eingehender mit ihren Schülern und deren Bedürfnissen befasst, als es bisher oft der Fall ist. Auch müssten viel mehr Kollegen den Willen haben, digital zu arbeiten.
Immerhin hätte man dann kleinere Gruppen und könnte gut entzerren.
Die anderen Schüler würden digital teilnehmen - allerdings müsste hier auch nachgeholfen werden, wenn es nötig ist (digitale Ausstattung).
Es hat sich bei uns gezeigt, dass es Schüler gibt, die sehr wohl gut daheim lernen können. Und eben die Schüler, die Unterstützung vor Ort benötigen.
Damit wäre auch den Eltern geholfen und der Druck auf sie wäre geringer.
P.S. Bis in die Nächte zockende Schüler haben wir auch ohne Schulschließungen - das ist auch Aufgabe der Eltern, das zu unterbinden!
Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!
(Oscar Wilde)
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" (M.Gandhi)
Sternchen, das ist ja toll, dass eure Schule sich da so einsetzt!
Ähnlich waren meine Ideen auch.
Die Klassen nur zur Hälfte besetzen. Schauen, wer überhaupt digital zuhause ausgestattet ist. Welche Kinder können überhaupt zuhause bleiben von der Betreuung her?
Schwächere Kinder im Präsenzunterricht lassen. Etc.
Da ist auch viel Einbeziehung von den Eltern notwendig.
Genau. Die Damen und Herren in den Bildungsministerien haben es verpennt und wollen jetzt auf Teufel komm raus wieder aufmachen. Alles gäbe es nur diese beiden Varianten...
"Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden."
Sophia Loren
Ay ay ay ay, canta y no llores.
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Benito Juárez
Genau, die Einbeziehung der Eltern ist eben sehr wichtig. Es gäbe Alternativen, aber der Präsenzunterricht ist eine der heiligen Kühe in der Schullandschaft.
Es gehört Mut dazu zu sagen, wir gehen einen anderen Weg. Der ist nicht immer leicht, weil auch das Bild vom Lernen sich verändern wird. Und das gefällt nicht jedem.
Ich unterhielt mich gestern bei der Physio mit der Therapeutin: Alleinerziehende Mutter, zwei Kinder, eins in der GS, eins im Gymnasium. Bei dem Kleinen ist die Kommunikation gut, bei dem Großen gibt es Null Angebot von digitalen Sprechstunden etc. Sowas darf einfach nicht sein, in meinen Augen.
Es steht und fällt vieles mit der Motivation der Kollegen, aber auch der Ansage der Schulleitung. Bei uns war es ganz klar kommuniziert, dass wir ab dem 15.03. laut unserem Stundenplan digital anwesend und für die Schüler erreichbar sind. Nach den Sommerferien wurde erwartet, dass alles Material auch digital verfügbar ist, so dass man im Falle eines erneuten Shutdowns nahtlos mit digitalem Unterricht weiter machen kann.
Sicherlich ist es anstrengend, den Unterricht zu streamen und auf Fragen in der Klasse und im Rechner zu antworten. Aber dann muss man sich als Lehrer Alternativen überlegen. Ich werde nach den Weihnachtsferien ausprobieren, wie die Methode "Flipped classroom" bei Schülern ab Klasse 9 ankommt.
Ich arbeite zwar in einer Schule in privater Trägerschaft, aber auch das staatliche Gymnasium unserer Tochter arbeitet mit Teams und Sprechstunden - die nächste und erste ist für sie direkt am kommenden Montagmorgen um 8:00 Uhr.
Will damit sagen, dass es Wege gibt, wenn man sich als Leitung/Kollegium engagiert und wenn die Kultusminister den Schulen endlich freiere Hand lassen würden!
Geändert von Sternchen1 (30.12.20 um 11:40:43 Uhr)
Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!
(Oscar Wilde)
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