Zitat von
mumpitz
Umorientieren ist scheiße. Punkt.
Wenn Du jahrelang selbständig warst mit dem, was Du liebst, gelernt, studiert und Dir etwas aufgebaut und erarbeitet hast und Du über die Runden gekommen bist, dann orientierst Du Dich um, wenn größte Not herrscht und Du keine Wahl mehr hast.
Wir haben nie große Sprünge machen können, weil wir das getan haben, was wir liebten. Unsere Entscheidung.
Ist jetzt alles anders. We didn't make that call.
Ich orientiere mich um, weil ich eine Familie zu ernähren habe und wir in unseren Berufen einfach nicht arbeiten können bzw. dürfen.
Und ich frage mich, wie leichtfertig all die Beamten und krisensicheren Nasen sich noch zurücklehnen, wenn es eben keine neuen Bücher, keine neue gute Musik oder Filme, keine Kneipen oder Theater mehr gibt. Und/ oder die Vielfältigkeit auf der Strecke bleibt.
Das mit den Filmen und Serien sieht man ja an NF und Amazon. Qualitätiv reichen die Eigenproduktionen, selbst mit Regie- und Drehbuch- und Schauspielstars, nicht an ein gereiftes Kino-Projekt ran. Aber die Leute ziehen sich den Kram rein und merken nicht, wie mau der Kram teilweise ist.
Musik, die nichts kostet, kann keine großartige Musik folgen lassen, weil kein Geld für kreative neue Ideen bleibt. Sie zu entwickeln, gären zu lassen.
Diese Überheblichkeit spüre ich auch jetzt wieder an allen Ecken und Enden.
Sollen doch die ganzen Künstler endlich mal anständige Jobs machen und richtige Arbeit leisten, sich umorientieren und ordentlich 9-5 im Büro sitzen.
Ja, such ich jetzt auch, Teilzeit, weil ich keine Ahnung habe ob ich jemals wieder mit meinem Beruf Geld verdienen kann.
Ich musste mir schon vor Corona Sätze anhören wie: Schreiben lernt man doch in der Schule, wofür nimmst Du denn den Stundensatz?