Aber wie soll so eine "Isolation" der älteren Mitbürger oder Hochrisikopatienten aussehen? Ich befürchte, dass wenn erst die jüngere Generation wieder voll im Arbeits- und Alltagsleben steht, genau diese Gruppe wieder vernachlässigt wird. Wie sehr sich um gefährdete Personen geschert wird, haben wir ja an den Coronaparties, Grillfeten etc. gesehen Nämlich Null. Ob da die aktuelle Welle der Solidarität anhält? Ich wage es zu bezweifeln. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie viele ältere oder gefährdete Menschen gerade in den Großstädten, in denen es doch sehr viel anonymer zugeht, als z.B. hier bei uns auf den Land, dann völlig vereinsamen, nicht mehr richtig versorgt werden und letztlich tot in ihren Wohnungen aufgefunden werden
Wie wichtig Besuch von Familien und Freunden z.B. im Seniorenheim ist, weiß ich ja aus den Erzählungen meiner Mutter. Das Wochenende ist meist das Highlight, auf das die ganze Woche hingefiebert wird. Viele akzeptieren jetzt die Besuchersperre, aber nur weil sie wissen oder hoffen, dass das von begrenzter Dauer sein wird.
Wenn ich mir vorstelle, meine zwar 71jährige aber ansonsten noch total fitte Mutti würde für einen hypothetischen Zeitraum von 3 Monaten isoliert , ich weiß nicht, wie sie das annehmen würde. Selbstverständlich würde ich sie versorgen, aber man muss auch mal bedenken, was das psychisch mit Menschen im letzten Lebensdrittel macht
Ich persönlich möchte mir aber auch nicht ausmalen wie es wäre, meine Mutti für die nächste Zeit nur aus der Ferne sehen zu dürfen, kein Drücker, kein nichts. Wie will man das aushalten?
Geändert von Mayanmar (25.03.20 um 22:38:47 Uhr)
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.