So eine Siutation, die sich so unsicher und manchmal auch surreal anfühlt ist für mich auch außergewöhnlich. Die erste Zeit fühlte man sich wie in einem schlechten Film, in dem eine Seuche ausbricht, so á la Outbreak. Alle mit Masken, viele auch noch mit Einmalhandschuhen... Beim Corona-Test (da musste ich ja einmal hin), die Ärzte in Vollmontur, das war schon ein wenig gruselig.
An Tschernobyl kann ich mich nicht erinnern, da war ich 9. Und die "Wendejahre" haben mich auch nicht so geprägt. Ich hab es natürlich mitbekommen, aber in dem Alter hatte ich andere Dinge im Kopf Und hier im Westen fühlte sich das irgendwie weit weg an, an mir ist da sehr viel von vorbeigezogen, muss ich zugeben.
Einzig zu 9/11 waren da größere Ängste, das war schon ein einschneidendes Ereignis. Ich weiß noch, dass wir damals im Büro alle nur noch vor dem Radio hingen (eigene Internetanschlüsse hatten unsere PCs damals nicht), und wie gebannt zuhörten. Abends zu Hause habe ich dann erstmalig die Bilder gesehen mit den einstürzenden Türmen, das war unglaublich, auch irgendwie surreal.
Genauso wie Corona jetzt. Mittlerweile gehört es ja schon irgendwie zum Alltag. Das hört sich blöd an, aber wir müssen ja nunmal damit leben, trotzdem hoffe ich natürlich dass das bald ein Ende hat... Sei es durch einen Impfstoff oder auch ein Medikament, was wirklich wirksam ist und schwere Verläufe verhindert. Oder die Infektion direkt im Keim erstickt, sozusagen. Das niemand mehr Angst haben muss, schwer zu erkranken. Aber ob es das geben wird, und wann - wer weiß das schon. Man kann nur hoffen und das beste draus machen. Zumindest es versuchen.
Die "Corona-Einschränkungen" machen mir persönlich nicht so zu schaffen, da ich eh nie in Urlaub fahre, beispielsweise. Ich gehe auch nur ungern in Restaurants essen, was trinken usw. Unbekümmertes Bummeln durch die Geschäfte vermisse ich natürlich auch. Mittlerweile ist man nur noch auf dem Sprung und froh, wenn man aus einem Geschäft raus ist. Egal ob Supermarkt, Drogerie oder auch Klamottenladen. Wobei ich Klamotten fast nur noch im Internet kaufe zur Zeit. (habe ich vorher allerdings auch schon getan).
Ich war schon vorher nicht der Typ, der ständig unterwegs ist und immer Leute um sich rum haben muss, deswegen fühle ich mich da jetzt nicht sonderlich beschnitten. Meine Freunde sehe/höre ich sehr oft virtuell, da wir zum Teil weit auseinanderwohnen. Das war vor Corona schon so und hat sich natürlich nicht geändert.
Jobmäßig lief es bei mir bisher auch normal weiter, wir mussten nicht schließen und Homeoffice gibt es auch nicht. Leider, muss ich da sagen. Ich würde lieber Homeoffice machen. Im Moment ist aber derzeit bei uns sehr wenig zu tun, und vielleicht landen wir dann auch irgendwann mal in der Kurzarbeit, keine Ahnung. Abwarten. Bis vor wenigen Wochen war bei uns nicht weniger zu tun als sonst.
Insgesamt fühle ich mich jetzt nicht sonderlich unsicher, habe einzig Angst davor, mir Corona selbst doch noch einzufangen. Oder das es meinen Freund, einen meiner Verwandten oder Freunde erwischt und es denen schlecht gehen könnte.
Das Lebensmittel oder Klopapier ausgehen, davor habe ich überhaupt keine Angst und ich finde diese Hamsterkäufe einfach nur unsäglich blöd.
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.