Findest du? Ich persönlich empfinde ihn als angenehm sachlich. Ich möchte weder die Situation beschönigt bekommen noch in Panik versetzt werden.
Allerdings (und ja, da widerspreche ich mir zu meiner Aussage ein Satz vorher), ich habe die aktuelle Folge noch nicht durch, klang er jetzt von Ton nicht wahnsinnig optimistisch. Man könnte dies das jenes tun, aber dafür sind wir zu spät. Klang in meinen Ohren wie "Joah, haben wir richtig versemmelt das Ding". Was so gesehen ja auch stimmt.
Was ich mir nicht an tue, sind irgendwelche Berichte in denen er zitiert wird und diese Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden. Grausam.
Auch Sandra Ciesek höre ich ganz gerne, sie ist da ja etwas realitätsnaher und nicht so rein wissenschaftlich.
Ich hoffe sehr, dass er sich irrt!
So klein finde ich den Lockdown nicht; viel anders als im Frühjahr ist es nicht. Großer Unterschied:
Kindergärten und Schulen bleiben erstmal offen. Das ist gut.
Bin mal gespannt, was genau beschlossen wird in Hinsicht auf private Kontakte. Ich las von zwei Haushalten in der Öffentlichkeit - aber was ist mit Treffen zuhause?
Bez. einer angedachten Schließung der Gastronomie bin ich gespalten. Ich gehe sehr oft essen und ins Café, im Urlaub waren wir täglich in verschiedenen Locations. Überall wurden die Maßnahmen eingehalten, vielfach mit Trennwänden und Zugangsregelung, offenen Türen. Es ist nichts passiert, keine signifikanten Risikobegegnungen in der App. Wo sieht man dort die Infektionsherde? Das Problem sind doch eher Festivitäten im großen Kreis, aber die ließen sich leicht unterbinden.
Unser kleiner Grieche in der Nachbarschaft hat von Anfang an alles vorbildlich eingerichtet, um die Auflagen zu erfüllen, sogar Umbauten vorgenommen. Daher täte es mir wirklich leid, wenn sie den Laden wieder zumachen müßten.
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Ich hatte ja schon ein Frühstückstreffen mit Freundinnen abgesagt (würde jetzt eh nicht mehr klappen).
Wir überlegen uns jetzt, uns bei mir daheim zu treffen: draußen mit Feuerschale
In den letzten Tagen ist es in meiner Umgebung auch schon wieder viel ruhiger geworden, die Menschen scheinen den Lockdown vorwegzunehmen. Nichts los in den Restaurants in meiner Straße, weniger Autoverkehr, weniger Fußgänger. Gestern abend (zwischen 19 und 20 Uhr) war ich für ein paar Besorgungen im Einkaufszentrum (habe sonst fußläufig keine Einkaufsstraße), gähnende Leere, kaum Menschen auf den Gängen und in den Geschäften, vereinzelte Pärchen sassen an den Tischen in der Fressmeile, ich war kurz bei C&A drin und war auf zwei Etagen die einzige Kundin, selbst bei Aldi musste ich an der einzigen geöffneten Kasse nicht anstehen.
Ich werde heute abend nochmal zum Aquafit gehen und das ausgiebig geniessen. Meine einzige geplante Reise für dieses Jahr, ein verlängertes Wochenende in Dresden Mitte November, kann ich nun ja wohl abschreiben.
Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".
Womit speziell?
Für die Leute und das Virus, ja.So klein finde ich den Lockdown nicht; viel anders als im Frühjahr ist es nicht. Großer Unterschied:
Kindergärten und Schulen bleiben erstmal offen. Das ist gut.
Wir hatten im Frühjahr einen Lockdown light.
Lockdown bedeutet eigentlich: du kannst nicht mehr raus. In Frankreich z.B. aber auch Spanien, Italien usw. gab es totale Ausgangssperren, nur für den nötigsten Einkauf durfte man für 30 Minuten in den nächsten Supermarkt, immerhin. Monro hat erzählt, dass in Neuseeland nicht mal online-Handel erlaubt war, Straßen von der Polizei abgeriegelt waren usw.: für lange Zeit.
Dagegen war es hier wunderbar frei. Unser Problem war, dass Homeoffice mit Kinderbetreuung gleichzeitig erwartet wurde oder diese Erwartung erfüllt wurde. Deswegen haben wir diesen Horror wegen 3 Wochen Kita- und Schulschließung.
Das Problem damals war: es nahm auch gefühlt kein Ende. Wissen wir, dass es in 3 Wochen zuende sein kann, ist das eine ganz andere Situation.
Wir haben ganz lange in Deutschland davon gezehrt, dass wir so einen frühen Lockdown hatten. Das könnten wir jetzt wieder haben oder wir sind ruckzuck bei den Zahlen der Nachbarländer. Nur: jetzt oder es werden Weihnachten traurige Zeiten anbrechen.
"Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
Jack Sparrow