Japp, das ist genau das, was ich meine. Ich persönlich kann die Sätze wie "wir müssen jetzt alle noch ein wenig die Pobacken zusammenkneifen" nicht mehr hören, das ist nach zwei Jahren einfach grotesk.Wir müssen Wege finden, damit zu leben und die sind nun mal so individuell wie jeder einzelne und fordern somit auch wieder Eigenverantwortung anstatt kollektiver Regulierung und Verbote durch den Staat.
Das ist es, was mich so stört. Nicht, dass einzelne sich immer noch abschotten wollen, das sollte nun wirklich jeder so handhaben können, wie man will, sondern dass es auch von allen anderen verlangt wird, missbilligend darauf geschaut wird, wenn sie es nicht tun und der Ruf nach weiteren Maßnahmen durch die Regierung andauernd laut wird.
Naja, noch sind wir aber nicht in der Situation, dass sich jeder schützen könnte, wenn er denn mag. Kinder unter 5 werden noch nicht geimpft. Es sind aber die, die mit ihren Eltern seit Anbeginn der Pandemie Rücksicht nehmen und eben noch immer schutzlos dastehen. Hier greift es nicht, dass man schlicht für sich selbst verantwortlich ist. Ich kann verstehen, Kontakt zu eben diesen Kindern zu meiden, weil man sich nicht einem erhöhen Risiko der Infektion aussetzen möchte. Andersrum haben wir als Eltern u5 aber kaum eine Chance, die Kinder zu schützen.
Ich verstehe alle, die sich im erlaubten Rahmen bewegen und das soll auch so sein. Aber dennoch muss man einfach sehen, dass eben noch lang nicht alle das so handhaben können.
"Das hier... ist von Mathilda."
Ich habe mich auf nicht geimpfte über 60jährige bezogen. Das ist jetzt aus dem
Kontext gerissen.
Es geht doch aber mittlerweile gar nicht mehr nur um die die Angst vor Corona, sondern um die damit entstehenden Ausfälle. Ich weiß nicht wie es anderswo ist, wir hatten z.B. jetzt eine Zeitlang von jetzt auf sofort das die Betreuung zu war, weil die Mitarbeiter krank waren. Also keine Notbetreuung und eine Krankenschwester kann kein HO machen. Bei uns sind mehr als die Hälfte der Leute krank, die wenigsten davon mit Corona, aber mittlerweile zweifelt man ja als 3-fach geimpfter seinen negativen Test schon an. Bei unseren Kunden sind einzelne Abteilungen komplett dicht, weil entweder in Quarantäne (und da sind wir wieder bei nicht jeder Job lässt sich im HO machen etc. blabla). Die Woche habe ich auf FB gelesen, wie sich einige beschwert haben, dass ihre Lieferungen nicht kommen. Da fragt man sich auch, in welcher Bubble die Leute leben.
Zum Leben mit Kindern: das wird einem noch zusätzlich erschwert, wenn man in NRW lebt und damit Frau Gebauer als Bildungsministerin ertragen muss. In den Grundschulen gibt es zwar nach einem über Nacht getroffenen und verkündeten Beschluss noch Pool-Tests (PCR), wenn die positiv ausfallen, kann man sich aber mit einem Antigen-Schnelltest frei testen. Freunde von uns haben jetzt die Situation, dass der Pooltest positiv war, alle Kinder aber einen negativen Schnelltest vorgewiesen haben. Keiner weiß jetzt mehr, was zu tun ist und die Eltern kümmern sich alle privat um PCR-Tests.
Geändert von Perlentaucher (28.01.22 um 11:41:13 Uhr)
Für mich als Elternteil stellt sich gerade nicht die Frage, ob ich essen gehen mag oder nicht, ob Theater, Kino etc. Von mir aus soll jeder der mag das machen. Ich bin müde! Müde von so vielem.
Und das letzte was ich hören will ist "verbessere dein Mindset" (übrigens mein Unwort des Jahres) oder "jammern bringt nichts". Wir sind hier nicht beim Corona-Bullshit Bingo.
Wie wäre es also einfach mal für mehr Verständnis.
Und wenn ich ganz ehrlich bin und mich in der Welt so umschaue, habe ich manchmal das Gefühl als wäre Corona nicht unsere größte Sorge. Aber das wäre ein andere Thread wert.
Das fände ich auch positiv (und ich freue mich für dich mit).
In meinem Landkreis sind wir fast 2 Jahre zwischen 50 und 150 rumgedümpelt. Innerhalb von ganz wenigen Wochen sind wir knapp unter 1000, Tendenz steigend. Wenn das sinkt und wir wieder unter 300 sind dann mache ich auch Party. Versprochen.