Ich bin ja eher wie Gästin - wir befinden uns wieder in einer Situation, wo zu Hause bleiben die beste Sache ist.
Wenn hier dann gefragt wird "und, wie stellst Du Dir das vor, die Betriebe sind kurz vorm Aus und halten keinen weiteren Lockdown aus", dann sehe ich zum einen den Staat mit Hilfen in der Pflicht und zum anderen frage ich: Was ist die Alternative? Tote. Genau. Tote. Dann sollten wir das alle bitte deutlich sagen.
Wir wollen wieder zur Normalität zurück, das bedeutet Tote. Nicht um den heißen Brei herumreden.
Ich habe gestern einen Bericht aus UK gesehen - die Unis haben nur noch rudimentär Unterricht, weil DozentInnen krank, die Züge fahren nur noch zu 60%, weil Zugführer krank, die Krankenhäuser können nur noch mit halber Kraft arbeiten, weil Personal krank.
Und bitte - ich möchte jetzt keinen lesen, der schreibt "Omikron hat doch leichte Verläufe" - weil: 1. widerlegt: die große Zahl an Infektionen führt dann eben auch zu hoher Zahl an schweren Verläufen (zigmal erklärt) und 2. hat dann vielleicht der Krebspatient die rettende OP zu spät, die Galle, die sich wegen des Steins zur Dauerinfektion entschließt und und und.
Es ist so einfach wie schwer: Wir bleiben alle mit dem Arsch zu Hause (muss Kino sein? Muss Restaurant sein?) so weit es geht oder wir nehmen Tote in Kauf.
Wir sollten das klar benennen.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern