Zitat von
Tommasina
Was ist denn die Alternative?
Bündel?
Adrienne?
Was ist zu tun, damit es keine Toten gibt?
Sind Singles, die hin und wieder eine Freundin treffen und sich seit 2 Jahren nicht infiziert haben, schuld an den Toten?
Jene, die mit 2G+ oder was immer verlangt wird, zum Yoga, Fitnesstraining, Physio, Coiffeur gehen?
Oder jene, die ihre Kinder mit ihren Kameradinnen spielen lassen, jene, die Schul/Kita/Kindergartenkinder haben?
Sorry, auch wenn das Gegenteil behauptet wird, hier kommt doch sehr stark eine Wertung zum Ausdruck.
Jede der oben erwähnten Aktivitäten und Verhaltensweisen kann zu Ansteckungen führen.
Jede.
Muss aber nicht.
Und jede hier, wirklich jede hat in der einen oder anderen Form Aussenkontakte, die sie nicht verhindern kann.
Und seien es Arztbesuche, medizinische Behandlungen usw.
Da muss man die Maske vielleicht auch mal ablegen.
Oder man vergisst sie EINmal schon in der Wohnung anzulegen, und merkt es erst im Lift/Treppenhaus.
Zack! Passiert! Geht mit Omikron rasch.
Absolut. Kann ich definitiv zustimmen.
Ich sehe die Politik in der Verantwortung. Wenn um uns herum in Nachbarländern das Ganze schon eher los geht und alle ExpertInnen warnen, dass auch uns die Welle massiv trifft, dann sehe ich die Politik in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen. Nicht erst nach 5 wöchiger Beratung 2Gplus (das hätte man schon im Dezember machen können), ggf. Kultur schließen, schärfere Maßnahmen z.b. an den Unis. Die machen nur das, was von ihnen verlangt wird. Und es wird momentan nichtsd verlangt, ganz im Gegenteil – es heißt, dass so viel Präsenz wie möglich erfolgen soll. In der Erwachsenenbildung!! Ich hätte noch zig Beispiele, die Tote verhindert hätten. Auch abseits vom harten LockDown.
Zitat von
Adrienne
Ich werte hier nichts und niemanden. Ich halte mich selber auch nicht für unfehlbar oder übervorsichtig. Ich denke es liegt einfach in jedem eigenen Ermessen, was er derzeit macht oder eben nicht macht.
Mit den Konsequenzen, die unser Verhalten für die Zukunft haben wird, müssen letztendlich aber wieder wir alle leben.
Danke
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Samoa
Das sehe ich etwas anders:
Ein*e Ungeimpfte*r kann eher COVID bekommen als ein*e Geimpfte*r und somit vielleicht, aber auf alle Fälle dann überflüssigerweise, bei mir auf der Intensivstation landen und dann ein Bett wochenlang blockieren. Dafür müssen dann andere vielleicht zurückstecken oder verfrüht auf eine "normale" Station verlegt werden, Komplikation können dann vielleicht zu spät erkannt werden, da die Überwachung und die Manpower fehlt.
Man muss vielleicht deswegen Patienten in ein anderes Spital verlegen. Das geschieht nicht einfach so und es schreien nicht alle: Hurra, wir haben Platz, wir nehmen den Patienten. Das braucht Zeit.
Das alles zieht einen riesigen Rattenschwanz hinterher, das kann man sich gar nicht vorstellen. Wir sagen schon immer sarkastisch, wir spielen Patienten-Tetris, da wir durch COVID-Neuzugänge oft die bei uns liegenden Patienten innerhalb der Station umschieben müssen, damit ein isolierter nicht mit einem nicht mehr isolierten Patienten zusammenliegt und die isolierten Zimmer hintereinander sind und nicht abwechselnd mit nicht isolierten Zimmern. 14 Tage ab positiver PCR sind die Patienten dann nicht mehr isoliert.
So einen Platz zu räumen, dauert sicher eine Stunde, denn putzen müssen wir auch noch. Wenn so was zu einem Zeitpunkt passiert, wenn wir keine Pflegeassistentinnen haben, dann müssen wir putzen. Um einen beatmeten und dialysierten Patienten zu verschieben, braucht es mindesten 3 Personen, dazu noch ein transportables Beatmungsgerät, das anschliessend wieder geputzt, mit neuen Schläuchen versorgt und abschliessend getestet werden muss.
In dieser Zeit haben wir nichts bei unseren zugeteilten Patienten gemacht.
Nicht zu vergessen die Situation in den Rehakliniken, da gibt es Wartelisten, denn auch dort sind diese Patienten überdurchschnittlich lange.
Also nein, die Risiken sind nicht nur auf Seite der Umgeimpften, sie werden ungefragt verteilt.
Und noch einmal danke.
Leider wird immer wieder falsch betont, es sei Sache der Ungeimpften. Nein, ist es leider nicht.
Und so lange es so ist, muss der Staat die anderen schützen. Dafür sorgen, dass es nicht zu massenhaft Toten kommt. Das sehe ich leider momentan nicht.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern