Meine Frauenärztin aus NRW hat mich gerade nochmals angerufen und sich entschuldigt, dass ihre Praxis nicht impft. Die Impfstoffbestellung sei so inkonsistent und unsicher und der Aufwand in der Praxis u.a. dadurch so hoch, dass sie davon abgesehen haben. Gerade für BioNTech muss erfahrenes Personal eingesetzt werden, da die Aufbereitung komplex ist.
Sie impft auch in diversen Impfzentren und hat bestätigt, dass der Impfstoff knapp ist und im Juni fast nur Zweitimpfungen vorgenommen werden, für Ersttermine gibt es keine Impfstoff-Kapazitäten. Sie erlebt in diesem Umfeld und durch die Schilderungen ihrer Patientinnen großen Unmut und Verzweiflung, gerade weil die Perspektiven unklar sind und die Versprechungen u.a. von Herrn Spahn immer wieder gebrochen werden. Sie selbst bezeichnete die derzeitige Situation für die Betroffenen als desaströs.
Ich fand es aber nett, dass sie sich persönlich gemeldet hat.
T-Online hat neulich einen Bericht zu Menschen mit Prio veröffentlicht, die sich vergeblich um Impftermine bemühen:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_90184948/priorisiert-und-ungeimpft-hoffnungslosigkeit-und-warterei-machen-mich-fertig-.html
Ich weiß wirklich nicht, wie man bei dieser Lage und bei dem Ungleichgewicht, das dadurch in der Gesellschaft auftritt, auf die Idee kommen kann, zu schreiben, dass wir so tolle Fortschritte machen.
Geändert von all about eve (11.06.21 um 12:08:44 Uhr)
H.G. eve
Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?