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Thema: Letzte Generation

  1. #21
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    Eine achtwöchige friedliche Klimademonstration zu Fuß quer durch Europa weckt in mir mehr Neugier und Interesse als Gemälde mit Kartoffelbrei (gekocht mit atomaren Strom) zu bewerfen.

    Ich wohne mitten in einem der meist besuchtesten Kletterecken Europas, jede Woche, jedes Wochenende fallen hier Unmengen von Klimaktivisten, Umweltverbesserer etc., Letzte Generation ein, weil sie alle klimaneutral und regional klettern möchten. Sie kommen in alten Fahrzeugen, campen wild und hinterlassen jeglichen Müll und Altöl im Waldboden.

    Nicht alle, aber viele, bei Fragen, warum sie den Müll mitnehmen - sofort Gegenwehr ob ich gegen sie bin. Für mich ist das Gehabe vollkommen planlos, ich weiß aber auch keinen Rat, wie es besser gehen könnte.

  2. #22
    Avatar von Medha
    Medha ist offline Spritzenkassen Anwärterin
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    Wir sind ja recht viel draussen und sehen an vielen Stellen, was durch die Überbeanspruchung der Natur angerichtet wird. Schon der Anreiseverkehr ist kritisch, viele ziehen die Anreise mit ÖPNV nicht mal in Betracht. Wir waren Anfang Oktober in einem HipsterHotel im Harz, die geben sich echt Mühe, es gibt z.B. auch viele vegane Speisen gerade auch beim Frühstück. Aber wir waren auch wieder die Einzigen, die mit der Bahn angereist sind. Der Parkplatz war voll.

    Aber Leute, die sich draussen in der Natur austoben sind jetzt nicht unbedingt Klimaaktivisten.

    Über das Wildzelten rege ich mich auch mittlerweile auf. Wir werden oft gefragt, ob wir denn "so richtig" draussen in der Natur zelten und ich habe den Eindruck dass man als spiessig oder Weichei gilt, wenn man auf Campingplätze geht. Aber wir verlassen aus Respekt vor der Natur nicht die Wege im Wald oder Flur und würden auch nicht wild zelten, es sei denn es ist explizit erlaubt, wie z.B. im Baltikum. Aber selbst da würde ich nur dort zelten, wo Plumpsklos aufgestellt sind. Dazu kommen dann noch die Leute, die mit dem Mountainbike die Wälder kaputtfahren und die Hundehalter, die ihre Tiere ohne Leine laufen lassen.

    ABER: nur weil es andere gibt, die sich wie Sau aufführen, heisst das doch nicht, dass wir nicht alle Anstrengungen als Gesellschaft und Individuen unternehmen müssen, um dem Klimawandel entgegenzusteuern.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  3. #23
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    Ich versuche auch, so wenig wie möglich die Umwelt zu belasten, und bin natürlich bei den Zielen - aber nicht bei den Mitteln. Was können van Gogh und andere Meister dafür, dass seit Jahrzehnten Raubbau an der Umwelt betrieben wurde. Protestmöglichkeiten gehen auch anders, z. B. durch Massenpetitionen über GreenPeace, OpenPetition und andere. Da muss keine Sachbeschädigung sein, auch wenn die Bilder selbst nichts abbekommen hat, aber die Rahmen schon, und diejenigen, die die Tomatensuppe oder den Kartoffelbrei draufgeschüttet haben, machen es ja dann nicht weg. So weit denken die Aktivistinnen dann doch nicht.
    Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg

  4. #24
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    Warum sprichst du ihnen gleich das Denken ab, weil sie nicht so denken wie du?

    Du schreibst, dass es möglich ist, anders, friedlicher Einfluss zu nehmen? Woher sollen die jungen Menschen das wissen, wenn sie sehen, dass ihre Eltern und tlw. auch schon ihre Großeltern sich eingesetzt haben und trotzdem sind wir nie auch nur ansatzweise umwelt-, klimatechnisch besser geworden.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  5. #25
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    Es geht nicht um van Gogh oder die Kunst, es geht um mediale Aufmerksamkeit, die wertvollste Währung unseres Zeitalters. Den Aktivist*innen ist doch klar, dass die wenigsten ihr Tun cool finden, sie überschreiten ja ganz bewusst die Schwelle des "das tut man nicht", dafür sind sie in den Schlagzeilen. Sie zeigen Flagge. Man diskutiert darüber.
    Bei anderen Bewegungen im Ausland finden wir es vielleicht mutig, hier wird gebasht, was das Zeug hält.

    Ich finde es gerade grotesk, dass die richtigen Schweinereien, die verantwortlich sind dafür, dass die Welt und damit die Zukunft dieser jungen Leute demnächst unwiderruflich vor die Hunde gegangen sein wird, irgendwie hingenommen werden, während eine Dose Kartoffelbrei und ein geringfügiger Sachschaden die Öffentlichkeit in Rage bringen.

    Und mit friedlichen Klimamärschen und Petitionen sind wir ja in den letzten Jahrzehnten so richtig vorwärts gekommen!
    Choose your battles wisely

  6. #26
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    Zitat Zitat von PEARLI Beitrag anzeigen
    Über verschmutzte Glasscheiben sehe ich hinweg, aber sich auf die Straße zu kleben, Rettungswagen kommen nicht durch und dadurch sterben Menschen? Nein, dafür habe ich kein Verständnis. Und wenn ich mich irgendwo festklebe denke ich selber an einen Eimer.
    Ich habe im Corona-Thread gelernt, dass man, sobald man lebt, auch für Schaden anderer Menschen verantwortlich sein kann.
    Ist nachgewiesen, dass durch die Aktion des Festklebens Menschen gestoben sind? Ist ein Rettungswagen nicht durchgekommen und daraufhin ist ein Mensch verstorben?

    Auch wenn jetzt die meisten wieder aufschreien: durch "ich hab kein Bock mehr, Maske zu tragen" stirbt irgendwo auf der Welt sicher ein Mensch an Corona.

    Da wird gesagt, man sei kinderfeindlich, weil man Masken und Maßnahmen fordert, weil es die Kinder nachhaltig schädigt.
    Da sag ich nichts gegen - Studien verweisen teilweise darauf.

    Dieselben Leute aber, die dieses Argument anbringen, verstehen nicht die Kinder und Jugendlichen, die eine Glasscheibe beschädigen, um auf das, was sie sehr schädigt und vielleicht tötet, aufmerksam zu machen.

    Bitte, bevor hier reflexartig aufgestöhnt wird, warum ich wieder mit Corona anfange: bitte kurz innehalten, was ich sagen will.

    Das Ziel muss doch sein, die Kinder zu schützen (bei Corona wird es mit als Hauptgrund genannt) - warum nicht auch in der Vehemenz die Unterstützung der verzweifelten Jugend bringen?

    Seit 2018 jedes Jahr spürbare (!!) Ereignisse, Katastrohen, die selbst hier in Deutschland zu massenhaften Toten führten, abgeschaltete Atomkraftwerke in Frankreich, weil zu wenig Wasser in den Flüssen. Brennende Wälder. Es ist 5 nach 12!! Und wir regen uns über verschmutzte Glasscheiben auf oder dass sich in der Verkaufshalle von Porsche angeklebt wird.

    Leute, ich bin fassungslos!

    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Was sollen die denn deiner Meinung nach tun? Proteste, Mahnwachen usw. haben es ja seit Ewigkeiten nicht gebracht.

    Ich bin gegen Gewaltanwendung, immer. Deshalb bin ich sehr froh, dass die Protestierenden nicht einfach abgerissen werden.
    Zitat Zitat von paulinka Beitrag anzeigen
    Dumm ist das ganz und gar nicht Steffi, mehr mediale Aufmerksamkeit kann man sicherlich nicht erreichen, schon gar nicht mit Strand reinigen.

    Das sind relativ harmlose Aktionen zivilen Ungehorsams mit maximaler Außenwirkung. Mag sein, dass die Letzte Generation sich bei den meisten Menschen unbeliebt macht, aber das Thema steht damit im Fokus. Ziel erreicht.
    Und das Mimimi war wohl ein geplanter Teil der Provokation, oder hältst du die wirklich für so dumm?
    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Warum sprichst du ihnen gleich das Denken ab, weil sie nicht so denken wie du?

    Du schreibst, dass es möglich ist, anders, friedlicher Einfluss zu nehmen? Woher sollen die jungen Menschen das wissen, wenn sie sehen, dass ihre Eltern und tlw. auch schon ihre Großeltern sich eingesetzt haben und trotzdem sind wir nie auch nur ansatzweise umwelt-, klimatechnisch besser geworden.
    Zitat Zitat von paulinka Beitrag anzeigen
    Es geht nicht um van Gogh oder die Kunst, es geht um mediale Aufmerksamkeit, die wertvollste Währung unseres Zeitalters. Den Aktivist*innen ist doch klar, dass die wenigsten ihr Tun cool finden, sie überschreiten ja ganz bewusst die Schwelle des "das tut man nicht", dafür sind sie in den Schlagzeilen. Sie zeigen Flagge. Man diskutiert darüber.
    Bei anderen Bewegungen im Ausland finden wir es vielleicht mutig, hier wird gebasht, was das Zeug hält.

    Ich finde es gerade grotesk, dass die richtigen Schweinereien, die verantwortlich sind dafür, dass die Welt und damit die Zukunft dieser jungen Leute demnächst unwiderruflich vor die Hunde gegangen sein wird, irgendwie hingenommen werden, während eine Dose Kartoffelbrei und ein geringfügiger Sachschaden die Öffentlichkeit in Rage bringen.

    Und mit friedlichen Klimamärschen und Petitionen sind wir ja in den letzten Jahrzehnten so richtig vorwärts gekommen!

    Danke, Danke, Danke!

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  7. #27
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    Wenn sie was Positives damit erreichen, soll es mir recht sein, Verständnis habe ich aber trotzdem keines für sie.

    Als ich ihren Auftritt sah, kam mit als erstes irre Coronaleugner*innen in den Sinn, hysterisch und laut. Da kann die Botschaft dann noch so wissenschaftlich sein, mich schreckt das trotzdem ab. Aber ich bin auch wahrscheinlich nicht die Zielgruppe.

  8. #28
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    Die mediale Aufmerksamkeit beschränkt sich bei den Menschen, die das verfolgen, auf das Ereignis selbst, nicht aber auf die Intention, die dahin der steckt. Das geht völlig unter. Daher ist es imho für die Katz und nicht bis zum Ende gedacht.
    Wenn ich darüber nachdenke, das z.B. eine Greta mit einem Segelboot (ich glaube nach New York) gefahren ist, da kann auch der letzte was mit anfangen und macht irgendwie Sinn. Oder wenn sich Atomkraftgegner an Gleise oder an Zäune von AKWs hängen.
    Hier aber absolut nicht.
    Geändert von Adrienne (27.10.22 um 17:58:11 Uhr)
    Ich bin nicht hier, um Dir zu gefallen.

  9. #29
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    Ich habe die gleichen Gedanken wie Samoa.

    Für mich ist der Punkt schlicht dieser: Ändert sich durch diese Aktionen etwas zum Besseren?
    Konkret?
    In der Politik?
    Im Bewusstsein der Menschen?
    Ich befürchte, Nein.
    Ich befürchte, dass sie das Gegenteil erreichen, nämlich dass sogar sehr umwelt- und ressourcenbewusste Menschen den Kopf schütteln und sich von solchen Aktionen und Gruppierungen abgestossen fühlen.

    Bringt diese negative mediale Aufmerksamkeit wirklich Resultate?
    Nachdem der Hitzesommer, die grauenhaften Überschwemmungen, das Schmelzen der Gletscher, der Eisberge, das Auftauen des Permafrosts mit der Konsequenz verheerender Bergstürze, Hungersnöte, Waldbrände usw., alle diese Katastrophen medial sehr ausführlich und richtig und an prominenter Stelle mit der Klimaerwärmung in Verbindung gebracht werden, muss doch der hinterletzte Ignorant mitbekommen haben, dass unser Planet vor die Hunde geht.

    Wen oder was wollen sie denn mit diesen Aktionen noch erreichen?
    Es erschliesst sich mir ehrlich gesagt nicht.
    Ich sehe den Nutzen nicht.
    Vielleicht bin ich zu blöd.

    Wer von euch, die diese Aktionen befüworten verzichtet bewusst auf die nächste Urlaubsreise, stellt sein Auto für immer in die Garage, schränkt seinen Konsum (von allem, Beauty, Kleidung, Essen, Strom, Benzin, neue elektrische und elektronische Geräte usw.usw.usw.) konkret und massiv ein?
    Und genau da fängts doch an und hörts doch auf.
    Geändert von Tommasina (27.10.22 um 18:05:13 Uhr)

  10. #30
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    Und ich wette jeder der Befürworter, der dann stundenlang im Stau stand wegen festgeklebter Menschen, hat danach doch eher wenig Verständnis.
    Solange man sich selber in seiner Comfortzone befindet, kann man vieles gut- oder schlecht heißen. Verzichten tun dann trotzdem die wenigstens, auch hier im Board. Zumindest erkennt man das auch an vielen Beiträgen hier.
    Ist auch kein Vorwurf, eher eine Feststellung.
    Ich bin nicht hier, um Dir zu gefallen.

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