So, hier der versprochene Bericht zu meinem Spitzbergen-Urlaub
Erst mal das Fazit: wahnsinnig beeindruckend und wunderschön – ich wäre gerne noch länger geblieben!
Die Anreise war allerdings nervig. Von Oslo geht es zwar direkt in 3h nach Longyearbyen aber zum einen nicht jeden Tag und zum anderen ist die Verbindung von Hamburg suboptimal. Hin ging es ganz gut, zurück mussten wir gestern in Kopenhagen übernachten. Das macht den ganzen Trip natürlich noch teurer und es geht ganz schön viel Zeit für die An- und Abreise drauf.
Zum Glück konnten wir privat und damit kostenneutral unterkommen. Ansonsten stehen schnell 2.000 € für eine Woche Hotel auf der Rechnung. So war mehr Budget für Aktivitäten übrig und das braucht man auch. Auf eigene Faust kann man nicht wirklich was unternehmen – es muss ja immer eine bewaffnete Eisbärenwache dabei sein.
Wir hatten für zwei Tage einen Schnee-Scooter gemietet, um mit meiner Schwester und ihrer Familie Ausflüge zu machen. Am ersten Tag hat uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei starkem Schneefall war die Sicht fast Null und wir konnten nicht los. Am zweiten Tag hatten wir dafür Traumwetter, allerdings durch den Schneefall mit sehr hoher Lawinengefahr, so dass wir in der Tourenplanung auch eingeschränkt waren. Wir haben dann einen netten Ausflug durch das breiteste Tal dort bis zu einem Fjord gemacht. Dort haben wir auf dem Eis einen Polarfuchs und zwei Robben gesehen.
Die weiteren Tage war das Wetter leider nicht mehr ganz so toll. Es war mit um die Null Grad verhältnismäßig warm und es war bewölkt. Aber das Licht war irre - alles sah aus wie auf einem schwarz-weiß-Foto. Hell war es eh schon rund um die Uhr – Sonnenaufgang war gegen 3:00 und Sonnenuntergang gegen 23:00 – dazwischen geht das Licht aber schon jetzt nicht mehr weg.
Wir haben dann noch eine geführte Scootertour und eine Hundeschlittentour gemacht. Bei der Hundeschlittentour sind wir zu einem Gletscher gefahren und dort in eine Eishöhle gestiegen. Wahnsinn! Und das Erlebnis, ganz still mit den Hunden durch diese Landschaft zu gleiten, war faszinierend.
Insgesamt hat mich die Natur echt umgehauen - so minimalistisch in den Farben und dabei so gigantisch und unwirtlich. Ich kann verstehen, was meine Schwester daran so fasziniert!
Neben den Touren kann man in Longyearbyen auch noch einiges erkunden. Es gibt zwei sehr schöne Museen (eins über die Natur und Kultur auf Spitzbergen und eins über den Wettlauf mit Luftschiffen zum Nordpol), verschiedene Cafés (eins mit Huskies zum knuddeln und eins mit Schokolade aus der nördlichsten Schokoladenfabrik der Welt), eine sehr schöne Kustausstellung, anständige bis sehr gute Restaurants und die nördlichste Brauerei der Welt mit erstaunlich vielen Craft-Bier SortenUnd man kann natürlich Outdoor-Sachen shoppen bis zum abwinken. Dank Steuerbefreiung und jetzt teilweise mit ordentlichen Rabatten hat sich das sogar gelohnt
Ein Highlight war auch noch die Sauna im Hafen. Die schwimmt auf einem Ponton mit Blick auf den Fjord und man mietet sie für eine private Gruppe. Zum abkühlen kann man in den Fjord steigen (bei 3 Grad Wassertemperatur ein echtes Erlebnis).
Ich kann immer noch gar nicht fassen, was wir alles in den paar Tagen gesehen und erlebt haben und muss das jetzt eigentlich erst einmal alles verarbeiten. Mein Mann wollte am liebsten gleich auswandern und dort bleiben
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