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Thema: Bestimmung - Berufung finden

  1. #11
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    Natürlich macht Geld nicht glücklich, aber Miete & Co. wollen auch bezahlt werden, da muss man seinen Mittelweg finden. Ich denke auch nicht, dass der Job einen glücklich machen muss, er DARF einen aber nicht unglücklich machen. Und ein Beruf verändert sich mit dem Umfeld, mit dem Arbeitgeber. Und man kann seinen Beruf (bzw. das was man kann) auch in vielen unterschiedlichen Bereichen ausüben. Man hat ja dann schnell den Drang alles hinschmeißen zu wollen und was komplett neues machen zu wollen und hat das alles in "schön" in seinem Kopf, was aber dann mit der Realität vielleicht nicht mehr so viel gemeinsam hat.

  2. #12
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    Unglücklich darf einen der Job nicht machen, das halt ich für selbstverständlich, sonst muss man wirklich nach Plan B suchen, aber es gibt überall Kollegen mit denen man zurecht kommen muss und da sind definitiv in jeder Firma Pfeiffen dabei.
    Ich habe gelernt, hier so manchen Pfeiffton zu überhören und meinen Job zu machen, so, das es mir und meinem Vorgesetzten passt - das reicht. Genau dafür werde ich bezahlt und damit kann ich sehr gut leben; mehr möchte ich aktuell gar nicht.
    Never judge a book by its cover...

  3. #13
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    Zitat Zitat von juttali Beitrag anzeigen
    Ich habe gelernt, hier so manchen Pfeiffton zu überhören und meinen Job zu machen, so, das es mir und meinem Vorgesetzten passt - das reicht. Genau dafür werde ich bezahlt und damit kann ich sehr gut leben; mehr möchte ich aktuell gar nicht.
    Das ist gut.

    Es geht mir aber auch darum, wenn man denkt, das der eigene Beruf gar nicht mehr passt. Dabei hat es aber ja meist einen Grund, warum man sich den ausgesucht hat und in den meisten Fällen kann man den ja auch ganz gut oder zumindest ist irgendwas hängen geblieben. Und wenn man als Zahlenmensch keinen Sinn in seinem Job findet weil einem die Arbeit des Unternehmens zu wider ist, kann man ja durchaus zu einem Arbeitgeber wechseln, der im sozialen Bereich tätig ist. Auch dort gibt meistens eine Buchhaltung. Oder ein Pädagoge der feststellt das er Kinder doof findet, kann durch aus auf Unternehmensseite wechseln. Man hat einfach erlerntes Wissen und Erfahrungen, das sollte man nicht ignorieren.
    Ich hatte mal mit einem Texter zusammen gearbeitet, der Jurist war, aber eben diesen Beruf nicht mehr ausüben wollte, er aber ganz wunderbar mit Worten umgehen konnte.

  4. #14
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    Mich hätte es sehr unglücklich gemacht, kein Geld zu haben. Für mein Glück war es wichtig, dass ich mindestens ausreichend, aber besser noch mehr verdiene. Gar nicht mal, um mir Luxus zu kaufen, aber um ein Gefühl der Sicherheit zu haben. Zumindest zu meinem Glück hat das gut beigetragen und tut es eigentlich auch heute noch.
    Ich habe zwei große Lieben gehabt, beide gescheitert. Da würde ich Glück also eher nicht ansiedeln. Dafür gab es beide Male viel zu viel Herzschmerz.

    Mich machen eher kleinere Sachen zufrieden und glücklich, nichtmaterielle Dinge, eher die, die einfach da sind, die man nur erkennen muss.

    Ich wollte aber auch nie eine "Berufene" sein. Meine Mutter war das in ihrem Beruf. Und da hat es dann an Ausgewogenheit gefehlt. Es gab halt nur die Berufung und der Rest musste mitlaufen. Das war für mich ein eher abschreckendes Beispiel, zumal sich andere, die sich auch "berufen" fühlten, ähnlich verhielten.
    Geändert von Gästin (24.05.23 um 18:44:43 Uhr)
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  5. #15
    Avatar von Medha
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    Niemand, wirklich niemand "muss" oder "sollte" erfüllt oder was auch immer sein. Jeder Mensch hat das Recht auf sein eigenes Leben und empfinden. Ereignisloses Mittelmaß ist doch auch ein Wert an sich.
    Mir gehen diese Glücksverkäufer auf den Keks. Bieten Seminare an, um den Leuten angeblich zu einem zufriedenen Leben zu verhelfen indem sie ihnen vermitteln, irgend etwas stimme mit ihnen nicht. Dieses ständige "an sich arbeiten" ist doch einfach nur ein Hamsterrad. Zurücklehnen und das Leben einfach leben hat sehr sehr viel für sich.

  6. #16
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    Liebe und Glück ergänzen sich mMn recht gut, aber wenn nur glücklich ist wer liebt, dann wäre ich der unglücklichste Mensch der Welt.
    Das bin ich nicht.
    Medhas letzter Satz gefällt mir gut.
    Ich habe für mich auch festgestellt, das Glück sich immer dann einstellt, wenn die Erwartung daran am geringsten war.
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  7. #17
    Avatar von Medha
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    Etwas detaillierter, ich wollte mit meinem Beitrag nicht sagen, dass man Dinge hinnehmen sollte, die einen unglücklich machen. Aber statt alles in Frage zu stellen, ist es aus meiner Sicht hilfreicher zu schauen, was denn genau die Faktoren sind, die unzufrieden machen und diese dann gezielt anzugehen. Sonst läuft man erstens Gefahr bei allen Änderungen genau das zu übersehen und dann wieder in einer ähnlichen Situation, nur eben anders zu landen. Und man wirft eventuell gute Dinge über Bord. Es lohnt sich wirklich sich zu fragen was einen zufrieden macht und die guten Dinge sind, die man behalten möchte und was einen stört. Was muss passieren, damit es besser wird?

    Und es gibt nun mal auch schwierigere Phasen, manchmal ist es so und dann halte ich die Füße still und warte ab und suche mir einen Ausgleich zu den belastenden Faktoren. In der Regel geht es uns gut, die Grundbedürfnisse (Essen, Wohnen, Kleidung) sind gedeckt und in unserer Gesellschaft können wir unsere Beziehungen selbst gestalten. Der Arbeitsmarkt wird immer besser.

    Diese Vorstellung, von irgend etwas "berufen" zu sein und darin Erfüllung zu finden finde ich eher kontraproduktiv, denn es birgt die Gefahr alles andere um sich herum auszuklammern. Beispiel sind Workaholics, die ihr ganzes Umfeld und auch sich selbst vernachlässigen.

    Vor einiger Zeit habe ich hier einen Beitrag über eine Studie der Glücksforschung geschrieben. Es hat sich gezeigt, dass tragfähige menschliche Beziehungen ein entscheidender Glücksfaktor sind, seitdem achte ich noch mehr darauf, meine Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.

    Und was in der Öffentlichkeit verkauft wird, entspricht nicht unbedingt der Realität. Es gibt so unglaublich viele Geschichten von Menschen, die ihre Jobs gekündigt haben, um sich selbst zu verwirklichen und damit angeblich total erfolgreich sind. Wenn man genau hinsieht, steckt sehr oft viel Geld dahinter oder auf der anderen Seite ein prekäres Leben oder permanente Selbstausbeutung.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  8. #18
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Mich hätte es sehr unglücklich gemacht, kein Geld zu haben. Für mein Glück war es wichtig, dass ich mindestens ausreichend, aber besser noch mehr verdiene. Gar nicht mal, um mir Luxus zu kaufen, aber um ein Gefühl der Sicherheit zu haben. Zumindest zu meinem Glück hat das gut beigetragen und tut es eigentlich auch heute noch.
    Ich habe zwei große Lieben gehabt, beide gescheitert. Da würde ich Glück also eher nicht ansiedeln. Dafür gab es beide Male viel zu viel Herzschmerz.

    Mich machen eher kleinere Sachen zufrieden und glücklich, nichtmaterielle Dinge, eher die, die einfach da sind, die man nur erkennen muss.

    Ich wollte aber auch nie eine "Berufene" sein. Meine Mutter war das in ihrem Beruf. Und da hat es dann an Ausgewogenheit gefehlt. Es gab halt nur die Berufung und der Rest musste mitlaufen. Das war für mich ein eher abschreckendes Beispiel, zumal sich andere, die sich auch "berufen" fühlten, ähnlich verhielten.
    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Niemand, wirklich niemand "muss" oder "sollte" erfüllt oder was auch immer sein. Jeder Mensch hat das Recht auf sein eigenes Leben und empfinden. Ereignisloses Mittelmaß ist doch auch ein Wert an sich.
    Mir gehen diese Glücksverkäufer auf den Keks. Bieten Seminare an, um den Leuten angeblich zu einem zufriedenen Leben zu verhelfen indem sie ihnen vermitteln, irgend etwas stimme mit ihnen nicht. Dieses ständige "an sich arbeiten" ist doch einfach nur ein Hamsterrad. Zurücklehnen und das Leben einfach leben hat sehr sehr viel für sich.
    Das unterschreibe ich dick und fett!

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  9. #19
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    aber etwas zu finden um sich selber im Tun gut zu finden, ist doch ein verständliches "Problem", einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, die nicht nur das aktuelle Auskommen und die Zukunft sichert sondern auch ein gutes Gefühl der Sinnhaftigkeit vermittelt, ist doch optimal und das anzustreben auch nicht verwerflich.
    Sicher hat jeder mal den Wunsch alles hinzuschmeißen, aber das ist schon was anderes, als sich zu fragen, ob das aktuelle wirklich zu einem passt oder ob man das nur aus Bequemlichkeit macht oder weil es andere mal gut fanden und einen in diese Richtung gedrückt haben.
    meine Gedanken gehen schon in diese Richtung, ob ich nicht mit einer anderen Tätigkeit wirklich nachhaltig zufriedener sein kann, wo meine Stärken liegen, habe ich mich früher einfach nicht so gefragt, da war Job halt ein Mittel um Geld für das Leben an sich zu verdienen und da hab ich schon mal auch nur des Geldes wegen gewechselt.

  10. #20
    Avatar von HopiStar
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    Ich oute mich mal , ich mag mein durchschnittliches Leben.
    Manchmal stresst es mich zu sehen, wenn Instagram mir zeigt, wie langweilig und nicht instagrammfähig mein Leben ist, wie langweilig ich mit (m)einem normalen Beruf bin, ohne Highlights unter tosenden Wasserfällen, wo ich während meiner Selbstfindungsphase die Seele baumeln lasse aber ich bin tatsächlich so. Ich mag meinen Beruf recht gerne, ich ärgere mich und ich freue mich regelmäßig über irgendwas aber ich habe keinerlei Drang nach mehr oder anderem. In der Freizeit bin ich auch eher gerne für mich, ich lese gerne, das auch mal einen ganzen Tag, gehe mal shoppen , mal mit meinem Mann wohin, treffe mich mit meiner Freundin und das reicht mir schon. Berufung habe ich für mich darin gefunden, die beste Version von mir selbst zu sein, die ich sein kann und möchte. Dazu gehört z.B. auch, mich für eine ehrenamtliche Aufgabe zu bewerben, auf der Arbeit bei bestimmten Projekten mitzumachen, einfach, weil es mir Spaß macht und ich gemerkt habe, dass ich mich gerne aktiv beteilige.
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

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