Mein Vater hat mir sogar untersagt, zu knicksen, weil er das unterwürfig fand.
Ich (Jahrgang 1966) musste nicht mehr knicksen, aber aufstehen zur Begrüßung und das gute Händchen geben schon. Und das habe ich meinen Söhnen auch so vermittelt. Ich finde es gruslig, wenn zb meine neue Kollegin sitzenbleibt, wenn jemand ins Zimmer kommt, der sie bei uns begrüßt. Im Kollegenkreis wird inzwischen meistens geduzt, auch von mir, aber ich verwende nach wie vor auch gerne das "Sie". Ich möchte nicht wahllos von allen geduzt werden, weder beim einkaufen noch im Restaurant, Und ich denke, man kann manchmal besser Distanz wahren, was auch im beruflichen Umfeld von Vorteil sein kann. Niemand schimpft beim Autofahren "Sie A..." jeder verwendet da das du. Ich finde es schön, dass es insgesamt lockerer geworden ist, aber ich möchte schon noch bestimmen, wer mich als Fremder duzt.
Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist gestern, der andere morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum lieben, glauben und in erster Linie zu leben ist. Dalai Lama
Mein Vater hat mir sogar untersagt, zu knicksen, weil er das unterwürfig fand.
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Was ist denn ein schönes Händchen? Nur die recht Hand?
Die "schöne" Hand ist die rechte.
Früher wurden die Kinder ja auch umerzogen wenn sie mit links geschrieben haben. Ich bin Linkshänderin (Jahrgang 77) und bin glücklicherweise davon verschont geblieben.
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Mein Onkel, Jahrgang 66, wurde auch umerzogen von Linkshänder zu Rechtshänder. Aber dass das gute Händchen ist, habe ich zum ersten Mal hier gelesen.
Bei uns hieß die die "richtige Hand".
Von schönem Händchen lese ich hier auch das erste Mal.
Umerziehen auf die rechte Hand kenne ich gar nicht. Hatte schon Anfang der 80er 16- bis 18-jährige Schüler*innen, die linkshändig waren. Die hatte vorher niemand zum Umlernen gezwungen.
Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg
Mein Kollege, der mir hier jahrelang gegenüber sahs, war umerzogen, konnte mit beiden Händen schreiben.
Als ich eingeschult wurde (1979), wurde niemand mehr umerzogen, die 9 Jahre ältere Tochter der Nachbarn auch nicht.
Kam wohl in dem Übergang auch echt drauf an, wo man groß wurde (er zwischen Ulm und Augsburg, sie hier im Rhein-Main-Gebiet; Bildung ist ja Ländersache und hier halt der Unterschied Hessen und Bayern).
Ein gleichaltriger Nachbarsjunge und Schulkamerad war auch Linkshänder, da wollte die Oma auch immer zur Begrüßung das schöne Händchen, daher kenne ich den Begriff.
Never judge a book by its cover...
Grundsätzlich ist es mir egal, da sich, wie Cara schon schrieb, auch die Sprache im Wandel befindet.
Etwas seltsam war es aber doch, als der Freund meines Sohnes (Teenager) zu Besuch bei ihm war, mich ansieht und sagt „und was machst du so“ - als ich zuhause gearbeitet habe.
Ich hab die Eltern meiner Freundinnen und Freunden auch immer geduzt?
Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...