Wäre mir komisch vorgekommen, Menschen zu duzen, die mich teilweise, seit ich Baby bin kennen, plötzlich zu Siezen, ich bin aber auch aufm Dorf groß geworden.
Wäre mir komisch vorgekommen, Menschen zu duzen, die mich teilweise, seit ich Baby bin kennen, plötzlich zu Siezen, ich bin aber auch aufm Dorf groß geworden.
Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...
Da habe ich tatsächlich zu meiner Verwunderung auch mal was erlebt.
Bei uns fing ein Kumpel meines Sohnes an zu lernen. Ich war auch mit der Mutter befreundet. Die Jungs gingen zusammen in den Kindergarten, in der Grundschule in die gleiche Klasse und beide gingen im jeweiligen anderen zu Hause ein und aus. Ja, dörfliche Umgebung.
Als Azubi hat er mich dann gesiezt, ganz konsequent. Das war auch nicht rauszukriegen. Erst als er mit seiner Ausbildung fertig war duzte er mich wieder. Wir reden da auch nicht von wirklich ewig her. Er ist jetzt 41.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Meine Schwägerin sagte, dass das Duzen der Eltern der Freund:innen wohl inzwischen ganz normal ist.
Ich finde das komisch das war bei uns in den siebzigern wirklich völlig abwegig.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Kenne ich auch nur so von meinen Kindern und ihren Freunden. Wahrscheinlich finde ich es deshalb schräg, auf Elternabenden dann von anderen Eltern gesiezt zu werden.
Als ich Kind war (Jahrgang 79) wurden die Eltern der Freunde gesiezt. Ist nichts, was ich vermisse.
Teilweise haben meine Eltern ihr Freunde und Bekannte noch gesiezt bzw. tun es immer noch. Finde ich sehr seltsam.
Geändert von Maja (24.05.24 um 17:42:58 Uhr)
Ich lege keinen großen Wert darauf, dass man mich siezt und ich selbst duze auch lieber. Mit einem Mehr an Respekt hat das Siezen für mich auch nichts zu tun, denn ich respektiere die Menschen, mit denen ich per Du bin, selbstverständlich nicht weniger.
Bei meinem vorherigen Arbeitgeber wurde ausnahmslos geduzt: unter den Kollegen, Vorgesetzten und die Geschäftsführung. Beim jetzigen AG wird viel gesiezt, aber ich war auch direkt von Tag 1 an mit einigen per Du, mit der Zeit mit vielen mehr. Ich finde das einfach unkomplizierter und netter, gerade wenn man mit den Menschen täglich zu tun hat.
Die Eltern von Freunden wurden damals gesiezt; heute sage ich meist Du.
Die Oma einer Freundin hatte ich aktuell zuerst mit Sie angesprochen, weil sie über 80 Jahre ist; sie mich mit Du, und sie hatte mir direkt auch das Du angeboten. Das hat mich gefreut, da ich sie sehr mag.
Ein junger Kassierer im Supermarkt duzt mich; ich ihn daraufhin einfach auch.
„Das interessiert mich nicht.“ - Die Bohne
„Die Lorbeeren von heute sind der Kompost von morgen.“
Also dass man mich jetzt nicht wieder falsch versteht: Mit Menschen mit denen ich regelmäßig Kontakt habe, bevorzuge ich auch die Du - Form. Ich meinte nur, dass es für mich zum Guten Ton gehört, wildfremde Menschen zu siezen. Mag das einfach nicht, wenn ich einen Menschen das erste Mal sehe und der duzt mich gleich. Da fehlt dann irgendwie einfach eine Art Grenze. Unter Arbeitskollegen etc ist es doch ganz normal per Du zu sein.
Ich bin 89 geboren und die Eltern von Freunden wurden so lange gesiezt, bis sie das du angeboten haben. Manche haben sich gleich mit Vornamen vorgestellt, aber die Regel war das nicht.
Die Eltern meines Mannes (ich war 15 als wir ein Paar wurden) habe ich monatelang noch gesiezt...selbst als unsere Eltern schon per du waren
Bei uns daheim geht es lockerer zu, ich lasse mich von den Freunden meines Sohnes nicht siezen, wobei das vielleicht eher dann zum Thema werden wird wenn er älter ist (aktuell Grundschule) und man den Besuch nicht mehr so kennt.
Ich habe die Freunde und Freundinnen meiner Eltern weiter (solange ich sie noch traf) gesiezt und mit Frau/Herr X angesprochen, während sie mich noch mit Mitte 50 weiter geduzt haben. Das fand ich bei Nachdenken auch strange, andererseits war es ich es ja gewohnt.