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Thema: Gefährlich lecker - hochverarbeitete Lebensmittel

  1. #11
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    Zitat Zitat von LieseLotte Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass ich Zutatenlisten lesen kann.
    Dass das so nicht gemeint war, sollte klar sein.

    Es muss jeder für sich entscheiden, was er für gut befindet und was nicht und wie sehr er sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte.
    Ich würde die genannten Pizzen nicht essen, auch wenn auf dem ersten Blick keine offensichtlich schlimmen Sachen enthalten sind. Aber uch bin da kein Maßstab.

  2. #12
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    Zitat Zitat von LieseLotte Beitrag anzeigen


    Was haltet ihr grundsätzlich von der Theorie, dass hochverarbeitete Lebensmittel die Hauptursache von Übergewicht sind?

    Clean Eating war hier ja schon mal ein Thema, wenn auch vor langer Zeit. Macht ihr das noch?
    Ich bin ja eigentlich mehr Keto/Lowcarb, das ist ja nicht so weit weg. Mir geht es zunächst nur darum, ein paar Lebensmittel auszutauschen und auch nicht so sehr um Übergewicht, mehr um Gesundheitsaspekte. Ich bin jetzt offiziell alt und habe die ersten gesundheitlichen Baustellen, mit denen ich nicht so gut umgehen kann.
    Hallo LieLo, das ist alles so spannend und zugleich komplex. Das Problem bei verarbeiteten Lebensmitteln (über das traditionelle Zubereiten hinaus) sind ja nicht nur die Zusätze, die in irgendeiner Form ungut/unphysiologisch im Organismus wirken könnten sondern auch die Veränderung der Struktur des ursprünglichen, gewachsenen Nahrungsmittels.

    Bei Öl, Zucker, Weißmehl handelt es sich ja streng genommen um Extrakte. Fett und Kohlehydrate, die sich noch hinter intakten Zellwänden verbergen, werden viel langsamer verstoffwechselt (nur daran sind wir gut angepasst). Das was z.B. an Stärke aus ganzen, gekochten Getreidekörnern im Dickdarm ankommt, ist zusammen mit weiteren Ballaststoffen aus dem Korn wunderbares Futter für bestimmte Bakterienstämme, die wiederum lebenswichtige Stoffe herstellen, wie z.B. Butyrat, kurzkettige Fettsäuren, wichtig für das Gehirn, entzündungshemmend etc.

    Das führt jetzt vielleicht etwas weg von Deiner Frage - mir scheint das nur so wichtig (und ich hab das erst vor kurzem verstanden ).

    Der Beginn der Adipositas-Epidemie in den USA fällt offensichtlich zeitlich zusammen mit dem Beginn der massenhaften Verbreitung von Fertiggerichten dort (kürzlich bei Greger gelesen, leider hab ich mir nichts Konkreteres dazu gemerkt).

    Zur praktischen Frage: Wir machen Ausnahmen (und ich kann immer noch nicht ganz die Finger lassen von gelegentlichen Croissants und Schokolade), aber mittags kochen wir fast immer frisch und dann gibt es z.B. Pilze mit Frühlingszwiebeln plus Getreide mit Hülsenfrüchten (z.B.ganze gekochte Gersten- oder Haferkörner oder Buchweizen mit Dicken Bohnen oder Linsen oder Erbsen) plus ein Kreuzblütlergemüse (Kohl) mit Süßkartoffel, hinterher Beeren. Oft Salat. Bei mir kein Öl dazu, nur Saaten (Hanf, Sesam...) Ich orientiere mich dabei am "Daily Dozen" von Michael Greger. Das ist ein guter Leitfaden, finde ich, wenn man sich gut versorgen möchte und pflanzlich essen. Das scheint mir im Moment die beste Gesundheitsvorsorge (neben Bewegung und gutem Schlaf).

    Meine Blutwerte, mein Gewicht (jetzt ein BMI von 18,5 und KFA von 12,2% sagt Withings, wenn's stimmt ) haben sich seit 2019 mit Beginn dieses neuen Essens so toll entwickelt, bin jetzt im optimalen Bereich, darüber bin ich sehr froh. Und weil ich mich an Hülsenfrüchten und Getreide (früher, zu low-carb-Zeiten hab ich mir die versagt) richtig satt essen kann, hat sich die Esstörung auch beruhigt.

    Hoffe, das war jetzt nicht zuviel oder zu sehr am Thema vorbei. Dieser Themenkomplex beschäftigt mich gerade sehr.

  3. #13
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    Zitat Zitat von prussa Beitrag anzeigen
    ...

    Hoffe, das war jetzt nicht zuviel oder zu sehr am Thema vorbei. Dieser Themenkomplex beschäftigt mich gerade sehr.
    Nein, das ist genau richtig, ich möchte ja eine Diskussion starten.

    Vegan und Vollkorn ist jetzt zwar nicht unbedingt mein Ziel, ich möchte eher hochverarbeitete Lebensmittel gegen bessere Alternativen tauschen, aber interessant ist das natürlich trotzdem.
    Ich habe mir jetzt das Buch von Michael Greger besorgt und lese es gerade.
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  4. #14
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    Übergewicht und speziell Adipositas ist immer eine multifaktorielle Erkrankung. Es gibt dafür nicht die eine Hauptursache. Da spielen neben der Ernährung Faktoren wie Bewegungsmangel, Stress, Hormone, psychische Leiden, Schlafgewohnheiten etc. eine große Rolle.

    Leider ist das Internet mittlerweile wirklich voll von Scharlatanen, die einzelne Lebensmittel(gruppen) verteufeln, um sich mit dieser Strategie zu bereichern ("Kauft mein Buch, dann werdet ihr abnehmen und gesund sein", "Kauft mein Supplement, dann steigt euer Blutzuckerspiegel nicht usw."). Das sind im Grunde genauso Fake-News wie die Leute, die etwas von Chemtrails etc. erzählen. Daher finde ich es interessant, wie viele Leute dem auf den Leim gehen (ging mir aber auch mal so). Diese Leute haben Millionen von Followern und gewinnen dadurch an Glaubwürdigkeit (Beispiel Liver King). Allerdings haben diese Personen weder eine wissenschaftliche Ausbildung noch Langzeiterfahrungen mit ihren extremen Lebensformen. Das macht das Ganze so gefährlich.

    Kein einzelnes Lebensmittel macht per se krank, wenn es nicht im Übermaß konsumiert wird. Die Schwelle ist da natürlich unterschiedlich, weil manche Lebensmittel das Potential mitbringen, in gewissen Mengen gesundheitsschädlich zu sein (z.B. Transfette, Zucker in rauen Mengen). Aber das pauschale Verteufeln von einzelnen Lebensmitteln führt zu nichts anderem als im schlimmsten Fall zu Essstörungen. Wenn die Gedanken schon ständig darum kreisen, ob man nun am Wochenende mal das Stück Kuchen genießen darf oder nicht, dann ist schon was faul. Dann hat die Ernährung schon einen religiösen Status erlangt und das Hirn beschäftigt sich abnormal viel mit dem Thema Ernährung. Das verursacht Stress und ist nicht gesund. Viel ungesunder als das gelegentliche Stück Kuchen.

    Natürlich sind die unverarbeiteten Lebensmittel in Regel schon der Natur der Sache nach grundsätzlich die bessere Wahl. Und sie sollten auch die Basis der Ernährung bilden. Wenn man aber, z.B. nach der 80/20 Regel, sich auch mal ab und zu etwas gönnt, dann ist das völlig in Ordnung. Haben schon die Naturvölker gemacht. Wenn die den Bienenstock gesehen haben, haben sie sich instinktiv erstmal mit dem Honig den Bauch vollgeschlagen, obwohl das eine Zuckerbombe ist.

    Diese ganzen Extreme halte ich mittlerweile alle für gefährlich: vegan, nur Fleisch, Keto usw. Schon der Gedanke, ein Lebensmittel grundsätzlich niemals zu essen ist ein Schritt in die falsche Richtung. Ausnahme: Man verträgt es nicht oder es ist giftig, weil kein Lebensmittel. Auch das Verteufeln einzelner Makros, wie bei Keto, ist einfach nur falsch. Gerade für Sportler ist das fatal. Da wird dann immer mit der Gluconeogenese argumentiert. Der Körper benötigt keine KH, er kann selbst Glucose bilden. Dann läuft er aber im Überlebensmodus. Für einen Sportler, der Höchstleistungen bringen muss, absolut unzureichend. Man wird so gut wie keinen erfolgreichen Sportler finden, der sich keto ernährt. Wer das macht, raubt sich einer großen Menge seines Leistungspotentials.

    Ich habe auch schon zu genüge meine Erfahrung mit extremen Ernährungsformen gemacht und damit meine Gesundheit auf's Spiel gesetzt. Daher möchte ich davor warnen. Es ist gar nicht lange her. Zum Glück habe ich es rechtzeitig gemerkt. Ein sehr erfahrener Ernährungsdiagnostiker hat mir diesbezüglich die Augen geöffnet. Ein Spezialist für Endokrinologie hat mir dann bestätigt, dass ich auf dem Holzweg war.

    Schaut euch mal auf Instagram die Seite von Michael Dötsch an. Der gibt ganz gute Tipps.

  5. #15
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    Polarlicht, ich stimme dir absolut zu.
    Da aber auch wir keine wissenschaftliche Ausbildung haben (und auch die nie ein Garant für Wissen ist!) habe ich eine Reihe an Experten genannt, die tatsächlich einen entsprechenden Hintergrund haben. Deren Themen sind zwar deutlich breiter gefächert, als das Thema Ernährung (wie du schon geschrieben hattest - das Thema ist eben komplexer), aber man kann sich für den Start ja die passenden Thema herauspicken.

    Aber LiLo schreibt, dass ihr das eigentlich too much ist und sie eigentlich nur einzelne Lebensmittel austauschen möchte.
    Daher belasse ich es einfach mal dabei.
    In einem kleinen Thread in einem Beautyforum kann man das eh nicht umfassend besprechen. Zumal ich zumindest auch nicht in der Lage bin, meine Gedanken verständlich zu Papier (Tastatur) zu bringen, ohne dass es missverstanden wird oder sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

  6. #16
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    Ich finde das Thema hochinteressant. Mein Problem wäre eher die praktische Umsetzung: wo finde ich entsprechende gesunde und leckere Rezepte für 1 Person, für die man nicht jeweils eine winzige Menge vieler/teurer/vor Ort nicht zu bekommender Zutaten benötigt und deren Zubereitung nicht 1 Stunde für 300-400 Gramm Essen (übertrieben ausgedrückt) in Anspruch nimmt. Mit welchen Seiten oder Büchern habt Ihr da gute Erfahrungen gemacht? Wenn ich verlockende Rezepte sehe, sind diese immer für 4 Personen und mit ellenlanger Zutatenliste.

  7. #17
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    Ich koche nicht nach Rezept. Mein Essen besteht meist aus den gleichen Bausteinen (Grünzeug in Form von Gemüse und Salat bzw Obst), Eiweißquelle, Nüsse/Saaten und Fett.
    Und das baue ich mir nach Belieben immer wieder anders zusammen.
    Das geht in süß und deftig.

    Beispiele davon stehen im "was kocht ihr". Heute z. B. profanes Ofengemüse mit Feta, Kürbiskernen und Tzaziki.
    Geändert von Joschi (16.07.24 um 08:39:55 Uhr)

  8. #18
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    Polarlicht hat das wunderbar geschrieben und wer Gewicht reduzieren möchte, stößt zwangsläufig auf Lebensmittel, deren Kaloriendichte zu hoch ist und auf die man dann gerne verzichtet bzw deren Verzicht kein Problem darstellt. Bei mir sind das Nüsse. Ich bin immer wieder auf Unverständnis gestoßen : Du ist alles? Ja, alles wie vorher, nur entweder nicht mehr in der Größenordnung oder nicht mehr in der Kombination. Niemand macht etwas dauerhaft gerne wo er alles auf den Kopf stellen muss. Und in dem Zuge ist auch klar, das viele frische Dinge wie Gemüse, Salat und Obst, einfache Molkereiprodukte und Hülsenfrüchte, ausgewählte Kohlenhydrate und gute Fette die Oberhand bekommen, ganz automatisch.

    Michael Dötsch ist toll, ihm folge ich schon lange, neu für mich ist eine junge Frau, die zwei Einkaufswagen füllt bzw der eine bleibt ziemlich leer und dann erklärt : beide haben dieselbe Kalorienanzahl. Anstatt das kann man das, das, das, das, das und das essen und auch hier klar, ersteres ist meistens ein Fertigprodukt, dem man nicht so viel Potenzial zutraut, das zweitere sind magere Proteinquellen, gute Kohlenhydrate und Volumen in Form von Gemüse, Salat und Obst.

    Und so koche ich auch abends : Gemüse oder Salat, eine Proteinquelle, je nach "Hunger" noch KH, das wars. Nur gerade ist Sommer und da bin ich faul wenn es heiß ist, aber Tomate-Mozzarella ist ja genau das.

    Edit : maire_fitmate
    Geändert von juttali (16.07.24 um 08:46:56 Uhr)
    Never judge a book by its cover...

  9. #19
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    Zitat Zitat von juttali Beitrag anzeigen
    wer Gewicht reduzieren möchte.
    Warum wird es immer auf das Reduzieren von Gewicht `reduziert`?
    Tatsächlich geht es um gesunde Ernährung, die den Körper eben gesund erhält bzw. gesund macht. Auch Menschen ohne Übergewicht sollten da ein Interesse dran haben. Tatsächlich gibt es genug Menschen, die sehr schlank sind, aber trotzdem zu viel (Viszeral)Fett herumtragen und von den Blutwerten her zumindest einen Prädiabetes haben.
    Kaum macht man´s richtig - schon geht´s!!

  10. #20
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    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Warum wird es immer auf das Reduzieren von Gewicht `reduziert`?
    Tatsächlich geht es um gesunde Ernährung, die den Körper eben gesund erhält bzw. gesund macht. Auch Menschen ohne Übergewicht sollten da ein Interesse dran haben. Tatsächlich gibt es genug Menschen, die sehr schlank sind, aber trotzdem zu viel (Viszeral)Fett herumtragen und von den Blutwerten her zumindest einen Prädiabetes haben.
    Das war jetzt 3 Jahre meine Baustelle, sorry.

    Zwangsläufig wird sich bei der Umstellung der Ernährung (vorallem mit mehr Eiweiss) am Körper was tun, egal ob zuviel oder bereits Normalgewicht.
    Der Handlungsbedarf wird aber deutlich geringer sein, wenn es keine entsprechende Kenntnis dazu vorliegt; es gibt noch genügend Menschen, die erst zum Arzt gehen, wenn sie krank sind.

    Wir kennen alle die Geschichten, das jemand schlank und sportlich war und dann den plötzlichen Herztod starb. Kardiologen warnen schon länger davor, das hier zu wenig Prävention betrieben wird. Ich bin 51 und habe noch nie einen gesehen...
    Geändert von juttali (16.07.24 um 08:55:33 Uhr)
    Never judge a book by its cover...

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