@versi
Hmm, wo fange ich an?
Also, mich stört erstmal der grottenschlechte Stil, dann viele nervige zähe Stream-of-consciousness-ähnliche Passagen (sie ergeht sich in endlosen Beschreibungen z.B. über das Phänomen von SPAM-MAILS *gähn* bzw. entwickelt über eine halbe Seite lang einen Gedanken, den man auch in einem halben Satz hätte abhandeln können).
Eine wirkliche Qual ist der Teil, wo sie nacheinander 4 Interviews anhört, die ihr auf einem Tape zufällig untergekommen sind. Diese Interviews werden wortwörtlich wiedergegeben und kommentiert. Problem: sie sind sterbenslangweilig, eine einzige Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen und man denkt die ganze Zeit "wann kommt die Pointe??" Überhaupt ist das ganze Buch eine Anhäufung von Klischees und Platitüden.
Das Thema Arbeitslosigkeit wird oberflächlich beleuchtet. Es geht zwar schon darum, wie so ein Arbeitsamt von innen aussieht (die Heldin ist 1x da) und wie schlimm und deprimierend die Joblosigkeit doch ist (die Heldin hat schon vor Eintritt der Arbeitslosigkeit eine Zusage für einen neuen Job).
Es geht mehr um Typen und Party und Ottensen (wo die Heldin/Autorin wohnt) und um solch existentielle Themen wie Kleidershopping (die gemeine Kabinenbeleuchtung!) und dass man seine Alkoholika ja auch mal bei Aldi kaufen kann.
Wenn Du ein interessantes Buch zum Thema A'losigkeit suchst, ist es ein Griff daneben, weil dieses Thema einfach nur platt und oberflächlich abgehandelt wird.
Wenn Du eine gute Lovestory oder einen Großstadtroman oder irgendsowas suchst, ebenfalls Griff daneben, weil es einfach nur nervtötend und langatmig geschrieben ist.
Fazit: schlecht schmeckendes Fast Food. Aldi-Chips vielleicht.
LG & hdh
Luzi