Hallo Shiva,
ich hab zwar auch keinen Rat aber vielleicht tut es Dir gut zu hören dass Du nicht alleine bist mit dem Problem herauszufinden was Du eigentlich gerne tun möchtest. Mir geht es ganz ähnlich und ich bin nicht 28 sondern 43.
Gemacht habe ich es zunächst ähnlich wie Chiqui, da mir nur Sprache/n gelegen hat in der Schule habe ich éine Dolmetscherausbildung gemacht aber nie wirklich in dem Beruf gearbeitet sondern halt immer Bürojobs in denen ich halt die Sprachen gebraucht habe.
Ich kann jetzt nicht sagen dass es mir absolut keinen Spass gemacht hat aber oft bin ich abends nach Hause gegangen und habe gedacht: Was hast Du eigentlich heute geleistet oder erledigt? Oft habe ich mir eine Tätigkeit gewünscht bei der ich am Ende des Tages sehe was ich "geschafft" oder geschaffen habe.
Nach meinem Umzug nach Bayern bin ich dann nach einem ersten Totalflop in der New Economy zunächst angestellt in einer Personalberatung gelandet. Durch gewisse Umstände hat es sich ergeben, dass ich mich in dem Bereich selbständig machen konnte und auch über zwei Jahre lang sehr erfolgreich darin war und sehr gut verdient habe. Aber mein Traumjob was das auch nicht, die permanente Belastung und der Stress brennen einen verdammt schnell aus und ich konnte nach drei Jahren kein Telefon mehr sehen. Wieder waren es Umstände die mich dann quasi gezwungen haben damit mehr oder weniger Schluss zu machen, traurig war ich darüber nicht.
Da ich unbedingt aus unserem Umfeld raus und ein Haus wollte, das aber auch wieder nur unter bestimmten Umständen möglich ist, habe ich mit meinem Mann ein Abkommen getroffen dass ich quasi die Frau bin die ihm den Rücken freihält und sich um Haushalt, Garten, Erledigungen, Papierkram, soziales Umfeld, was halt so alles im privaten Bereich anfällt, kümmere und er verdient die Brötchen.
Trotzdem ich nicht unglücklich bin mit dem Arrangement bin ich auch nicht hunterprozentig glücklich und wälze genau dieselben Gedanken wie Du: was würde ich eigentlich wirklich gerne machen, was kann ich gut, was könnte ich machen, womit wäre ich glücklich und zufrieden. Ich habe einen Gedanken oder eine Idee, recherchiere, verwerfe sie wieder. So geht das nun seit über einem Jahr. Manchmal denke ich, es fehlt einfach der Druck dass man etwas tun MUSS oder eine Entscheidung treffen MUSS.
So gibt es einfach so viele Wenns und Abers. Ich bin auch gespannt ob ich das jemals finden werde was ich suche, aber die Hoffnung sollte man nie aufgeben.
Viele Grüsse
Fishie
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Wie viele Sorgen von einem abfallen, wenn man beschließt, nicht etwas, sondern jemand zu sein