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Thema: Beruf oder Berufung?

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  1. #1
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    Teils, Teils!
    Meinen Job an Sich mache ich gerne. Es ist sogar zum Teil richtig abwechslungsreich.
    Riiiiesen Manko ist definitiv die Bezahlung. Ich erwarte kein Ministergehalt aber es könnte doch schon so viel sein, dass ich mir zum Mindest eine 45 qm Wohnung leisten können sollte. Ist leider nicht der Fall
    Ausserdem belegen glaub ich alle Zahnärzte im Studium einen Kurs, in dem es darum geht wie man, zum Mindest manchmal, ein unaustehliches Ekel wird.
    Daher auch die Überlegung ganz auszusteigen in absehbarer Zeit.
    Ich quäle mich nicht zur Arbeit. Es ist nunmal so wie es ist, aber ich freu mich jeden Freitag, dass endlich Wochenende ist.

  2. #2
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    Ich bin mir manchmal nicht so ganz sicher, ob es bei mir wirklich nur der Beruf ist. Klar, ich wäre liebendgerne was ganz anderes geworden, hätte gern studiert, Abi ist ja vorhanden. Leider ist alles ganz anders gekommen, was auch familiäre Gründe hatte

    Es hat Zeiten gegeben, in denen ich meinen Job gar nicht so ungern gemacht habe. Es gibt einige Sachen (z.B. Dinge zu organisieren, Fremdsprachen, Kontakt mit Menschen), die ich wirklich gern mache. Was mich manchmal mürbe macht, ist dieser Druck, unter dem man steht. Ja, und dann kommen auch noch zickige Kolleginnen hinzu mit Reaktionen, vor denen ich oft nur stehen kann. Das Berufsleben ist auch derart schnell lebig geworden, wenn man mal nicht sofort auf Mails antwortet, kommen direkt schon muffelige Ansagen. Es ist alles hektisch, Termindruck, Erfolgsdruck, jeder versucht der Beste zu sein: kurz und gut: ein Hauen und ein Stechen. Und ein gutes Wort hört man für seine Arbeit auch nie
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  3. #3
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    Das tut mir wirklich leid, wenn man keinen Spaß hat. Ich liebe meinen Beruf und wüsste nicht, was ich lieber täte. Und ich freue mich Montag, arbeiten zu gehen. Ich habe mir sogar mit meinem gebrochenen Fuß nach einer Woche einen Fahrdienst organisiert und arbeite seitdem wieder. Es ist zwar anstrengend, auf Krücken hinzukommen, aber wenn ich erstmal am Schreibtisch sitze, bin ich glücklich. Es gibt kaum irgendetwas an meinem Beruf, das ich nicht liebe.
    Und ich bekomme oft tolles Feedback von Rechtsanwälten oder Parteien.

  4. #4
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    Bei mir ist es mehr Berufung als Beruf, aber das kommt auch immer stark auf den Job (also die Firma) an, in dem man sich befindet. Der schönste Beruf an sich wird nicht gut, wenn Dinge wie Arbeitsumfeld, Aufgabenverteilung oder Bezahlung nicht stimmen. Derzeit bin ich auch grad nicht sooo glücklich, aber ich hab noch knapp 6 Wochen vor mir, bevor ich mich selbstständig mache. Darauf freue mich mich schon (obwohl ich auch etwas Angst habe) und ich mache grundsätzlich das, was mir Spaß macht. Ich kann schreiben, mich mit (neuen) Medien befassen und vielleicht kann ich mich ja auch an das Buch setzen, das ich schon ewig im Kopf habe. Ich hoffe, dass das was wird mit meiner eigenen Firma. Flexibel selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten liegt mir glaub ich mehr, als jeden Tag einen 8-17 Uhr-Ablauf zu haben (auch wenn das in meiner Branche eher ungewöhnlich ist von den Zeiten her).

    Trotzdem gibt es immer Tage, und die wird es auch in Zukunft geben, an denen ich am liebsten weiter schlafen, einfach faulenzen oder lieber noch eine Runde durch den Wald drehen würde, anstatt zu arbeiten. Das liegt aber nicht am Job, sondern an meiner Faulheit.
    Früher wollte ich übrigens immer gern zu Polizei, aber ich bin zu klein. Das finde ich manchmal schon noch schade, aber ich bin nicht mehr traurig deswegen.
    "Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."

  5. #5
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    Da beneide ich meinen Freund, er hat zwar was anderes studiert, aber Informatik und Computer waren immer seine große Leidenschaft und Hobby und dieses Hobby konnte er zum Beruf machen. Er geht strahlend in die Arbeit, kommt entspannt heim und wenn er Abend noch Anrufe von hilfesuchenden Freunden bekommt ist er unermüdlich bei der Ferndiagnose und Fehlersuche.

    Meine Tätigkeit hat sich als Berufung herausgestellt, macht irre Spass und gibt mir viel. Mir ist aber klar, dass es kein Beruf ist, den ich bis zur Rente machen kann, zumal sich die ersten Zipperlein bemerkbar machen.
    Und was mich wirklich nervt, ist die unangemessene und schlechte Bezahlung
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  6. #6
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    Das tut mir leid, Spatzeline und wieder ein Beispiel, wie Eltern das Leben ihres Kindes nachhaltig versauen können.
    Ich halte die Augen bei mir im Ort offen, wir haben hier zig Bäckereien
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  7. #7
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    Nein, mein erlernter Beruf ist wahrlich keine Berufung.
    Ich wollte Maskenbildnerin werden. Aber mit Hauptschulabschluss/Quali undenkbar und meine Mutter verpasste mir eine Ohrfeige, als ich meinen Wunsch äußerte. Ich sollte einen "ordentlichen" Beruf erlernen und nicht ihr noch jahrelang auf der Tasche liegen.
    Mit 15 hat man aber eigentlich wenig Ahnung vom Berufsleben, in diesem Alter ist man schlicht zu jung, um sich da schon festzulegen.

    Ich bewarb mich für mehrere Stellen, unter anderem bei einem Notar als Notariats- und Rechtsanwaltsgehilfin. Dem Notar hatte meine Bewerbung so gut gefallen, und war begeistert von meiner sehr guten Deutschnote, dass er mich auf der Stelle nehmen wollte, trotz meiner 5 in Mathe und versprach mir sogar, mir zu helfen, falls ich in der Schule Probleme in Mathe hätte.
    Tja, als meine Mutter dann hörte, dass ich jeweils für 6 Wochen nach München in die Berufschule gemusst hätte und für die Zeit ein Zimmer irgendwo gebraucht hätte, erlaubte sie es nicht und da ich erst 15 war, musste ich mich fügen und mir wurde in den düstersten Farben ausgemalt, was mir unerfahrenen, naiven jungen Mädchen vom Lande im Sündenpfuhl München alles passieren könne. Drogen, **************, Entführung. Die machten mir solche Angst, dass ich mich später kaum noch in den Bus in die nächste Kleinstadt zu steigen traute.

    Dann wurde in ebendiese Kleinstadt gefahren und bei der dortigen Berufschule gefragt, welche Berufe dort zur Schule gehen. Für Mädchen waren dies unter anderem Hauswirtschaft, Büro und Einzelhandel/Verkauf. Danach richtete ich dann meine Bewerbungen aus, überwiegend Büro und Einzelhandel.
    Erst fand ich als Bürokauffrau, aber weil ich nicht alles gleich so konnte, wie die Chefs sich das vorstellten, wurde ich noch in der Probezeit wieder gekündigt.
    Danach begann ich dann eine Lehre zur Kauffrau im Einzelhandel. Diese Lehre war die Hölle. Ich wurde gemobbt, fertig gemacht, konnte nichts recht machen und magerte auf 52 kg ab. Am Ende war ich ein nervliches und körperliches Wrack mit einem Magengeschwür und Albträumen.
    Danach fand ich erst mal keine Arbeit, weil ich zu wenig Berufserfahrung hatte.
    Durch einen Zufall ergatterte ich einen Job in einer Bäckerei als Verkäuferin und Filialleitung. Dort blühte ich erstmals richtig auf.
    Als dieser Chef in den Ruhestand ging, bewarb ich mich bei der nächsten Bäckerei, wo ich dann 4 Jahre lang mit größtem Vergnügen und größtem Erfolg gearbeitet habe. In dieser Bäckerei habe ich (ohne es eigentlich zu dürfen) 2 meiner Lehrlinge ausgebildet. Die Mädels machten ihre Prüfung mit Bravour.
    Dann ging auch dieser Chef in Ruhestand, es entstand ein langes Hickhack um die Nachfolge oder Schließung und ich suchte mir wieder eine neue Stelle, weil mir das alles zu unsicher war.
    Die 3. Bäckerei war leider nicht so toll, aber ich machte die Arbeit nach wie vor gern und bildete meinen 3. Lehrling erfolgreich aus.
    2005 war ich dann schwanger und ging in Mutterschutz.
    Als ich 2008 wieder dort anfangen wollte, war der Laden mittlerweile insolvent und ich bekam meine Kündigung (ob diese rechtlich ok war, sei dahingestellt)
    Aber ich begann in einer anderen Bäckerei eine Teilzeitstelle.
    2009 wurde der Vertrag leider nicht verlängert und es kam auch die Trennung von meinem Mann.

    Seitdem ist der Wurm drin. Egal, wo ich mich bewerbe, ich bekomme nur Absagen. Meist haben die AG Bedenken wegen meinem Kind und ich hangle mich mit 400 Euro Jobs durchs Leben. Darüber bin ich natürlich sehr unglücklich, habe aber keine Idee, wie ich etwas ändern könnte. Umschulungen bekomme ich nicht, weil ich nicht berufsunfähig bin, was den Verkauf anbelangt und auch im Verkauf genügend Stellen da wären.
    Alles nicht so prickelnd mit meinem Arbeitsleben

  8. #8
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    Spatzeline, ich hoffe, deine Pechsträhne reißt schnell ab und du kannst dich bald wieder in deinem Beruf ausleben und dein Können wird geschätzt
    What if I fall? Oh but my darling what if you fly? E.H.

  9. #9
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    Ich sehe mich ehrlich gesagt ein bisschen auf dem Abstellgleis. Ich wäre gern wieder Bäckereiverkäuferin. Das hab ich wirklich gern gemacht, auch wenn die Kunden sehr oft wirklich fies waren, aber genügend andere waren freundlich und nett und noch heute treffe ich oft ehemalige Kunden und die freuen sich alle, wenn sie mich sehen.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Spatzeline Beitrag anzeigen
    Nein, mein erlernter Beruf ist wahrlich keine Berufung.
    Ich wollte Maskenbildnerin werden. Aber mit Hauptschulabschluss/Quali undenkbar und meine Mutter verpasste mir eine Ohrfeige, als ich meinen Wunsch äußerte. Ich sollte einen "ordentlichen" Beruf erlernen und nicht ihr noch jahrelang auf der Tasche liegen.
    [...] Tja, als meine Mutter dann hörte, dass ich jeweils für 6 Wochen nach München in die Berufschule gemusst hätte und für die Zeit ein Zimmer irgendwo gebraucht hätte, erlaubte sie es nicht und da ich erst 15 war, musste ich mich fügen und mir wurde in den düstersten Farben ausgemalt, was mir unerfahrenen, naiven jungen Mädchen vom Lande im Sündenpfuhl München alles passieren könne. Drogen, **************, Entführung. Die machten mir solche Angst, dass ich mich später kaum noch in den Bus in die nächste Kleinstadt zu steigen traute.
    Spatzeline, ich würde dich sehr gern mal in den Arm nehmen und drücken. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald wieder aufwärts geht für dich!
    "Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."

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