Schon seit Wochen möchte ich diesen Thread eröffnen - nun war es schon in einem anderen Faden hier Thema (wenngleich ich überzeugt davon bin, dass es dort keinesfalls um die pathologische Variante geht).

Mein Leidensdruck wird immer schlimmer - ich leide nämlich an ausgeprägter Hyperosmie. Dabei nimmt man nimmt Gerüche extrem stark wahr, die Riechsinneszellen eines Betroffenen reagiert übermäßig stark auf Geruchsreize. Jedweder Duftstoff, angenehm oder eklig, wird deutlich intensiver wahrgenommen.

Das schränkt mich im Alltag inzwischen wirklich ein. Da ich seit zwei Jahren Nichtraucherin bin, hat sich das Krankheitsbild verschlechtert. Es führt dazu, dass ich mehrmals am Tag Müll rausstelle, bzw. gar keinen Müll mehr in der Wohung habe. Keine Blumen, alles ohne Duftstoffe. Ich kann kaum Fenster nach vorne öffnen, da wir ja in der Fußgängerzone wohnen und ich alle Gerüche der Menschen (Parfum, Schweiß, Talg, usw.) dann in unseren Zimmern wahrnehme.

Ich rieche die Kopfhaut meiner Kollegin am Schreibtisch gegenüber ich rieche den entzündeten Zahn des Chefs. Ich rieche die Blumen der Sekretärin drei Zimmer weiter (ohne sie gesehen zu haben). Im Bürgerbüro rieche ich die Füße des Beamten und im Restaurant den Hautgeruch des Kellners.

Um ehrlich zu sein leide ich inzwischen wirklich. Der Arzt sagt, ich muss damit irgendwie leben, es gibt keine Therapie. Es wird natürlich durch meinen Hygienezwang verschlechtert, bzw. triggert sich gegenseitig. Wenn ich alles rieche, nehme ich alles wahr. Das Auto riecht muffig und ich muss ne intensive Innenreinigung machen. Die Sofadecke riecht nach einem Tag nicht mehr frisch gewaschen, sie muss in die Wäsche. Und und und.

Kennt Ihr das Krankheitsbild?