Letzte Generation

[Adrienne]

Tommasina, da haben wir gleichzeitig dieselben Gedanken gehabt. Du kannst nur besser formulieren als ich.

[PEARLI]

@Bündel: „Ist nachgewiesen, dass durch die Aktion des Festklebens Menschen gestoben sind? Ist ein Rettungswagen nicht durchgekommen und daraufhin ist ein Mensch verstorben?“. Das weiß ich nicht, aber es HÄTTE passieren können, daß jemand hätte sterben KÖNNEN. Reicht das nicht?

[Gästin]

Verständnis haben und befürworten sind in meinen Augen zwei Paar Schuhe.

Erreicht werden soll die Bundesregierung. Persönlich glaube ich, dass ganz viele nicht kapiert haben, dass alles den Bach runtergeht. Vielen ist es schlicht egal, erleben sie ja nicht mehr. Und Politiker müssen eben den Spagat machen.

Und ja, ich ändere meinen Konsum. Beauty habe ich seit Monaten nicht gekauft. Obwohl geplant auch in Italien nichts. Kleidung (Beauty übrigens auch) plane ich und wird sehr selten gekauft, meine Handy ist 4 Jahre alt und ich werde es wohl noch 2 Jahre benutzen, mein Laptop ist kaputt und wird nicht ersetzt. Dafür wird jetzt das Tablet "aufgebraucht". Notwendige Elektrogeräte werden ersetzt, "Spielkram" wird nicht angeschafft. Getankt habe ich gestern nach ca. 3 Monaten das erstemal. Strom habe ich schon immer gespart. Vor ein paar Tagen kam gerade meine Abrechnung. Mein Verbrauch liegt unterm Durchschnitt und zwar deutlich. Flüge ja, ist sehr schwierig. Deswegen gibt es für mich mittlerweile auch mehr Reisen mit dem Zug, zumindest innerhalb Deutschlands. Da bin ich aber auf dem Weg. Tagesausflüge werden nur noch mit Bahn oder Bus gemacht.

Ja, auch den Vorwurf mit dem im Stau stehen kann ich verstehen. Sowas ähnliches hatte ich ja gerade mit dem Streik in Italien. Wir waren betroffen. Wenn man mitten drin steckt, ist sowas unkomfortabel und anstrengend. Aber deswegen hat das meine Meinung zu Streiks nicht geändert. Ich hoffe, dass die Italiener was für sich erreichen konnten.

Ich glaube, dass man solche Aktionen langfristig sehen muss. Kurzfristig funktioniert das nicht, müsste es aber, damit es nicht ganz so katastrophal wird.

[Adrienne]

Ich bin mir halt relativ sicher, dass man den „Normalo“ damit nicht aus seiner Comfortzone holt, man erreicht eher das Gegenteil.

Die Leute sind auch so geworden, dass sie sich nach all den Einschränkungen sehr wenig sagen lassen, bzw. noch weniger als vorher.
Klimaschutz kann nur durch eigene Überzeugung oder mit Verboten/Einschränkungen funktionieren, Aktionen, die bei den Leuten Unmut wecken, erreichen meiner Meinung nach das Gegenteil.
Die 15-jährigen, die diese Aktion dann vllt. cool finden, sind halt aber nicht diejenigen, die abgeholt werden müssen für solche Themen.

[Corinne]

Warum sprichst du ihnen gleich das Denken ab, weil sie nicht so denken wie du?

Du schreibst, dass es möglich ist, anders, friedlicher Einfluss zu nehmen? Woher sollen die jungen Menschen das wissen, wenn sie sehen, dass ihre Eltern und tlw. auch schon ihre Großeltern sich eingesetzt haben und trotzdem sind wir nie auch nur ansatzweise umwelt-, klimatechnisch besser geworden.

Ich habe doch niemandem davon generell das Denken abgesprochen, nur das an die Folgen denken in dem speziellen Fall. Und die Möglichkeit, friedlicher Einfluss zu nehmen, müssten sie ja spätestens durch Greta Thunberg kennen. Außerdem sind doch viele in sozialen Medien, ich z. B. habe durch eine FB-Freundin von OpenPetition erfahren.

[Gästin]

Habe ich was von generell geschrieben? Du weißt doch gar nicht, ob sie die Folgen nicht bedacht haben, sprichst ihnen das aber einfach ab. Vielleicht nehmen sie gerade die einfach in Kauf?

Und so genau, was hat Greta erreicht? Aufmerksamkeit, ja. Aber so richtig? Neuformulierung der Klimaziele vielleicht noch. Aber sonst? Ich schrieb ja, man wird die Ziele nicht erreichen können in der vorgesehenen Zeit. Praktisch ist also nicht wirklich etwas erreicht. So traurig. Und galt Greta am Anfang nicht auch als "Göre" des Klimaaktivismus?

[Cara]

Ich vermute , viele denken bei Klimaschutz an Flugreisen und Autos. Aber auch die „gesunde“ Avocado ist ungesund für das Klima ebenso wie die Banane. Auch die als „Superfood“ gehypten Blaubeeren sind schlecht für das Klima. Man muss nur seine Essgewohnheiten ändern, und schon tut man was für das Klima. Billig hin oder her. Avocados, Bananen, werden mit Schiffen herübertransportiert mit schlechtem Öl.Blaubeeren werden in Peru angebaut in der Wüste. Und dann in Schiffen transportiert.
Auch Kreuzfahrten sind schlecht für das Klima, so schlecht wie viele tausend Autos. Hier frage ich mich, warum die Regierung nichts tut. Ebenso sind viele Bürger für Tempo 130. was macht die Regierung? Greenpeace setzte sich vor 20 Jahren vor die Schiffe. Vielleicht wäre ihr Erfolg heute anders. Aber jeder sieht es anders, bitte.

[Lipsy]

Gerade kam bei Galileo ein Beitrag über eine Protestantin der Letzten Generation.
Und als sie sich festgeklebt hatte, war schön zu sehen, wie die Leimtube in den Straßengulli geschmissen wurde. Das kann doch eigentlich auch nicht sein?!

[Adrienne]

Wenn wir hier abwiegen und das jetzt ein Wettkampf wird, wer hier der Klimaschutzgewinner ist, weil er am meisten tut, dann ist das hier doch sicher nicht der richtige Platz und darum geht es doch auch gar nicht in dem Thread.
Da könnte ich mich und meine Familie hier im Board ganz weit vorne dran stellen.
Aber das ist doch Schwachsinn, hier drüber zu debattieren, wer hier wo am klimafreundlichsten ist.
Es sollte inzwischen auch z.B. jeder wissen, das eine Avocado einfach grottenschlecht fürs Klima ist.
Aber sowas wird nicht dadurch hervorgehoben und an den Mann/die Frau gebracht, indem man Suppe an Gemälde schüttet.

Und Greta hat für mich persönlich absolute Erfolgsgeschichte geschrieben, auch wenn ich sie als Person nicht leiden kann. Aber die ist auch von Anfang an ganz andere Wege gegangen und hat keine Menschen gefährdet oder Sachen beschädigt.
Und jetzt hat sie ein Buch veröffentlicht, dass hoffentlich viele lesen werden.

[Corinne]

Ja, das meinte ich auch, dass Greta überhaupt erst mal aufgerüttelt hat, auch wenn man statt des Freitags besser das Wochenende dafür hätte nutzen sollen, aber da hsicher weniger teilgenommen.