Es gibt zu viele Krippen in Deutschland

[Datura]

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß einen der Gedanke an eine ungewisse Zukunft vom Kinderkriegen abhält.
Wobei die Sorge um einen Kitaplatz meiner Einschätzung nach dabei eine eher geringe Rolle spielt.
Schwerer wiegen imho unsichere Beschäftigungsverhältnisse, Wirtschaftskrisen (siehe den Einbruch der Geburtenrate in Griechenland) und nicht zuletzt eine unsichere Partnerschaftssituation.
Deshalb glaube ich nicht, daß im Umkehrschluß der Krippenausbau für mehr Kinder sorgt. Mehr Krippen sind sicher eine Wohltat für Mütter, die ansonsten keine Betreuung fürs Kind hätten, aber niemand wird deswegen ein Kind kriegen.

@Dawn
Habe es gerade gesehen, daß kadsana den Link bereits gepostet hatte.

[kadsana]

...Gedanke an eine ungewisse Zukunft vom Kinderkriegen abhält....

Ich glaube, treffender kann man das nicht umschreiben.
Insbesondere meine Generation, die miterlebt, wie gut es denn Eltern geht und man trotz besserer Ausbildung nie das "erreichen wird", was in den 80ern/Anfang 90er noch möglich war.
Und wie es stetig bergab geht und da noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Die Mittelschicht wird peu à peu von der Politik (Wirtschaft) zu kollektivem Hartz4-Niveau u Altersarmut geführt.

[versi]

also bei mir persönlich wäre das ein wichtiger Grund, die Möglichkeit eines bezahlbaren Krippenplatzes mit guten Öffnungszeiten in der Nähe würde die Entscheidung für ein Kind sehr erleichtern

[Datura]

also bei mir persönlich wäre das ein wichtiger Grund, die Möglichkeit eines bezahlbaren Krippenplatzes mit guten Öffnungszeiten in der Nähe würde die Entscheidung für ein Kind sehr erleichtern

Für dich persönlich mag das zutreffen.
Aber was die Mehrheit der deutschen Frauen im gebährfähigen Alter angeht, muß man feststellen, daß mehr Krippen nicht zu mehr Kindern führen.

[Exuser65]

Die Frage ist doch, wie diese vielen Krippen verteilt sind. Und Fakt ist: Im Osten sind die Kinderbetreuungsmöglichkeiten sehr gut. Im Westen eher schlecht. Und hier muss man sich dann auch noch einmal genauer die Regionen anschauen. Und ich kann für mich sprechen: hier ist die Situation wirklich zum heulen! Unsere derzeitige Situation wäre deutlich besser, wenn die Betreuungsmöglichkeiten dem Bedarf angepasst wären. Und vermutlich hätten wir dann auch schon längst ein 2. Kind....

Edit: Und ich habe dazu auch eine gewagte Theorie: Die Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind so, wie sie sind, weil so die Frauen eher zu Hause bleiben oder maximal Teilzeit arbeiten, DAMIT: Sie im Falle von Arbeitslosigkeit kaum/wenig ALG beziehen - die Rente geringer ist - der Arbeitsmarkt entlastet wird

[mafalda]

Für dich persönlich mag das zutreffen.
Aber was die Mehrheit der deutschen Frauen im gebährfähigen Alter angeht, muß man feststellen, daß mehr Krippen nicht zu mehr Kindern führen.

Aha. Und das muss man auf welcher Grundlage feststellen? Der Artikel spricht deutlich von einer "100-Tage-Bilanz". Wo hätten in den 100 Tagen mehr Kinder herkommen sollen?
Außer dem immer wieder aufgewärmten FAZ-Artikel finde ich übrigens keine weiteren Bilanzen im Moment. Und dass die FAZ nicht ganz neutral auf dem Gebiet ist, wissen sicher viele hier auch.
Erzähl doch mal, was du von den Anstrengungen anderer westlicher Länder zur Erhöhung der Geburtenrate hältst.

[Datura]

Aha. Und das muss man auf welcher Grundlage feststellen? Der Artikel spricht deutlich von einer "100-Tage-Bilanz". Wo hätten in den 100 Tagen mehr Kinder herkommen sollen?
Außer dem immer wieder aufgewärmten FAZ-Artikel finde ich übrigens keine weiteren Bilanzen im Moment. Und dass die FAZ nicht ganz neutral auf dem Gebiet ist, wissen sicher viele hier auch.
Erzähl doch mal, was du von den Anstrengungen anderer westlicher Länder zur Erhöhung der Geburtenrate hältst.

Die überzähligen Krippenplätze belegen, daß es in großen Teilen des Landes keinen signifikanten Krippenmangel gegeben hat. Also kann man rückwirkend feststellen, daß der Kindermangel nicht am Krippenmangel gelegen hat. Nichts anderes sagt der Artikel in der FAZ aus.
Mit den Anstrengungen anderer westlicher Länder zur Erhöhung der Geburtenrate habe ich mich noch nicht befaßt, aber vielleicht du?
Übrigens würde dir etwas weniger Polemik auch gut stehen.

[Exuser65]

Die überzähligen Krippenplätze belegen, daß es in großen Teilen des Landes keinen signifikanten Krippenmangel gegeben hat. Also kann man rückwirkend feststellen, daß der Kindermangel nicht am Krippenmangel gelegen hat.

Diese vielen Krippenplätze gab es im Osten. Und da die Arbeitssituation dort doch im Vergleich eher ungünstig ist und es außerdem eine große Abwanderung gab/gibt, könnte der Grund für den Geburtenrückgang doch evtl. dort verborgen liegen? Mal so als Idee....

[Visi]

also bei mir persönlich wäre das ein wichtiger Grund, die Möglichkeit eines bezahlbaren Krippenplatzes mit guten Öffnungszeiten in der Nähe würde die Entscheidung für ein Kind sehr erleichtern

So ist es bei mir auch. Momentan möchte ich kein Kind, aber die Aussicht, jahrelang nicht Vollzeit arbeiten zu können, da Ganztagesversorgung fehlt, macht es nicht gerade verführerisch, meine Meinung da zu ändern..

Vor allem, da mein Mann gern ein Kind hätte (glaube ich ).

[Dawn13]

Also persönlich will ich ja keine Kinder, und die Verfügbarkeit eines Krippenplatzes in der Nähe wird mich jetzt eher nicht dazu bringen, trotzdem eines zu kriegen Und für mich klang das mit Angebot-Nachfrage eben ziemlich genau so nach dieser Denkweise...